Die meisten Menschen in Deutschland wollen so lange wie möglich in ihrem vertrauten Wohnumfeld leben. Mit dem neuen Programm „Nachbarschaftshilfe und soziale Dienstleistungen“ fördert das Bundesfamilienministerium bundesweit 35 Projekte, die eine bessere Unterstützung und Versorgung älterer Menschen in ihrem Wohnumfeld ermöglichen. Der Bund stellt für das gesamte Programm bis 2014 insgesamt vier Millionen Euro zur Verfügung.

„Gutes Wohnen ist ein Eckpfeiler für ein selbstständiges und selbstbestimmtes Leben“, sagte Bundesfamilienministerin Kristina Schröder. „Mit dem neuen Programm wollen wir so viele Menschen wie möglich in die Lage versetzen, so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden wohnen zu können. Nur so erhalten wir auch im Alter die gewohnte Lebensqualität – dazu zählen Komfort, Geborgenheit und Sicherheit ebenso wie Aktivität und gesellschaftliche Teilhabe.“

Niedrigschwellig, selbstorganisiert und praxisnah

Die Projekte bilden neue Formen der Organisation von Nachbarschaftshilfe: niedrigschwellig, selbstorganisiert, praxisnah. Die 35 Projekte, die in einem Interessensbekundungsverfahren aus rund 500 Bewerbungen ausgewählt wurden, verteilen sich auf alle Bundesländer. Träger in Großstädten sind ebenso vertreten wie Initiativen in ländlichen Gegenden, in denen die Bevölkerung zurückgeht und die Versorgung mit Dienstleistungen schwierig ist.

Projekte der mobilen Wohn- und Pflegeberatung, der interkulturellen Nachbarschaftshilfe und Betreuung und die Unterstützung für demenzkranke Menschen sind weitere Schwerpunkte des Programms. „Mir ist wichtig, dass sich auch die Nachbarn umeinander kümmern und dass die Menschen nicht wegschauen. Kleine Hilfen im Alltag, wie der Einkauf oder die Begleitung zum Arzt oder einfach der Anruf, ob alles in Ordnung ist, können viel bewirken“, sagte Kristina Schröder.

Programm „Soziales Wohnen – Zuhause im Alter“

Über das Thema Nachbarschaftshilfe und soziale Dienstleistungen hinaus wendet sich das Bundesfamilienministerium in dem 2010 auf den Weg gebrachten Programm „Soziales Wohnen – Zuhause im Alter“ auch den Themen Handwerk, Barrierefreiheit und Technik für ältere Menschen zu. Dabei entstehen etwa Musterwerkstätten, in denen junge Handwerkerinnen und Handwerker für die Anforderungen altersgerechten Bauens und Wohnens besonders qualifiziert werden. Erprobt werden zudem besonders alltagsnahe technische Hilfen, die von den Bewohnerinnen und Bewohnern mit entwickelt worden sind – vom Hebelift im Badezimmer bis zur persönlichen elektronischen Steuerung der Wohnungsfunktionen.

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