Seit Krankenhäuser aus wirtschaftlichen Gründen möglichst kurze Liegezeiten anstreben, müssen viele Patienten zuhause auf eine Anschlussheilbehandlung (Reha) warten. Dabei verschlechtert sich oft ihr Gesundheitszustand messbar: So konnten 2003 nur gut 5 Prozent der Orthopädie-Patienten in der ersten Woche noch nicht an der Physiotherapie teilnehmen, 2010 waren es schon knapp 40 Prozent, berichtet die „Apotheken-Umschau“. Seit 2004 bekommen Kliniken pro Patient eine Pauschale, die für seine Diagnose festgelegt ist.

„Dass der Zustand der Patienten schlechter geworden ist, liegt jedoch nicht originär am Fallpauschalensystem, sondern an Organisationsfehlern und politischen Eingriffen“, sagt Gesundheitsökonom Prof. Wilfried von Eiff aus Münster. Er rät dazu, den Übergang zur Reha schon in den Klinken besser zu planen. Dazu schlägt er etwa „Transferstationen“ mit spezieller Pflege in den Krankenhäusern vor, von denen aus direkt in die Reha überwiesen wird. Eine andere Maßnahme wäre laut von Eiff eine Reha-Visite vor der Entlassung, bei der ein Rehabilitationsmediziner die Weiterbehandlung für den Patienten festlegt.

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