Gesund leben heißt besser und länger leben. Gute Vorsätze zum neuen Jahr machen deshalb Sinn. Nur: In drei Monaten sind 50 Prozent der Vorsätze vergessen, besagt eine nüchterne Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa. Die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe ist dem Geheimnis erfolgreicher Vorsätze auf den Grund gegangen.

Nach einer aktuellen Befragung der Schlaganfall-Hilfe glauben rund 82 Prozent der Deutschen, ihr Schlaganfallrisiko selbst beeinflussen zu können (Schlaganfall-Barometer 2/2011). Doch offenbar schützt Wissen nicht vor Torheit. Mediziner gehen davon aus, dass rund 70 Prozent der Schlaganfälle auf eine ungesunde Lebensweise zurückzuführen sind. Warum fällt es vielen so unsagbar schwer, sich vernünftig zu verhalten? Psychologen nennen vor allem zwei Gründe für das Scheitern guter Vorsätze. Oft seien die Rahmenbedingungen ungünstig: Ziele nicht klar definiert, Zeitpunkte ungünstig gewählt oder das Vorhaben geheim gehalten. Das senke die Hemmschwelle zum Ausstieg. Und dann ist da noch die eigene Persönlichkeit, die viele Menschen nicht wirklich kennen, meint der Persönlichkeitsforscher Jaap Denissen. Gute Vorsätze bedeuten häufig einen Wandel des Lebensstils. Dies setzt Eigenschaften wie Offenheit für Neues oder Gewissenhaftigkeit voraus. Jaap Denissen ist Professor für Psychologie mit dem Forschungsschwerpunkt Persönlichkeitsentwicklung. An der Berliner Humboldt-Universität entwickelt sein Team Persönlichkeitstests (http://www.psytests.de), die dem Anwender Aufschluss über sein Profil geben. Viele glauben sich zu kennen und sind am Ende doch überrascht. „Grundsätzlich ist es so, dass Selbst- und Fremdeinschätzung nicht besonders stark zusammenhängen,“ sagt Denissen.

Wer seine Persönlichkeit gut kennt, kann sich realistische Ziele setzen, möglicherweise Fehler leichter verzeihen und bei einem Scheitern im ersten Anlauf auf einen zweiten Versuch hinarbeiten. Langfristig hält Jaap Denissen Persönlichkeitsänderungen für möglich, wenn auch nur durch kontinuierliche und disziplinierte Arbeit am eigenen Selbst. Neue und bessere Gewohnheiten könnten zu einer Art „zweiten Natur“ werden. „Daran sollte man bei guten Vorsätzen für das neue Jahr unbedingt denken,“ motiviert der Forscher.

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