Der Skandal um Medikamententests an DDR-Kliniken hat Mecklenburg-Vorpommern erreicht. Der Medizin-Historiker Rainer Erices sprach am Dienstag, 14. Mai, in der Nachrichtensendung „NDR aktuell“ im NDR Fernsehen von vier Todesfällen in Zusammenhang mit einer Studie mit dem Arzneistoff „Ramipril“. Es sei dabei nicht klar, warum die Patienten gestorben seien.

Erices: „Aus den Akten, die mir vorlagen, ergeht der klare Hinweis, dass es auch im heutigen Mecklenburg-Vorpommern Tote gab während der Zeit von Tests. Namentlich ist das diese Ramipril-Studie, also eine Studie des Pharmakonzerns Hoechst ungefähr im Jahre ’89 und ’90 an zwölf Kliniken in der DDR, darunter auch das damalige Bezirkskrankenhaus in Schwerin und auch in Neubrandenburg. Und wenn man diesen Akteneinträgen glauben kann (…), so haben wir in dieser Zeit vier Tote bei dieser Versuchsreihe.“

Offenbar waren Patienten nicht immer informiert, dass sie an einem Test teilnahmen. Erices: „Wir haben deutliche Hinweise darauf, dass die Patienteneinverständnisse teilweise nicht vorlagen. Wir müssen davon ausgehen, dass hier eine Aufklärung nicht erfolgte und insofern solche Tests von der Gesetzgebung eigentlich nicht erlaubt waren, sowohl in Ost und West. Ich halte solche Tests, wo Einverständnisse nicht da waren, für absolut unzulässig.“

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