Schlechter Schlaf und Verspannungen im Rücken sind eine unbequeme Realität. Häufiger Grund ist eine falsche oder alte und damit durchgelegene Matratze: „Es gibt wohl kaum ein Produkt, bei dem Kunden so oft nach dem richtigen Modell fragen“, stellt Reimund Heym, Matratzen-Experte bei TÜV Rheinland, fest. Eine universelle Antwort gibt es leider nicht, denn die Matratzenwahl unterliegt individuellen Anforderungen wie Größe, Gewicht, eventuellen Allergien oder körperlichen Beschwerden. Zur Wahl stehen Kaltschaum-, Federkern- oder Latexmatratzen in verschiedenen Härtegraden. „Aktuell sind Gelmatratzen en vogue und komfortable Liegesysteme mit einer sehr starken Federung, sogenannte Boxspringbetten“, beschreibt Reimund Heym.

Aus hygienischen Gründen sollte die Matratze alle acht Jahre gewechselt werden. Beim Kauf ist ausgiebiges Testen von Vorteil. „Mindestens eine Viertelstunde sollte auf der Matratze zur Probe verbracht werden, um herauszufinden, ob sie in Frage kommt“, so der TÜV Rheinland-Experte. Da sich der Mensch im Schlaf etwa 20 Mal um die eigene Achse dreht, zeichnet sich eine gute Matratze dadurch aus, dass sich Liegende auf der Oberfläche leicht bewegen können und nicht zu tief einsinken. Neben der Beratung durch kompetentes Fachpersonal ist es auch sinnvoll, auf Prüfsiegel zu achten. „LGA-schadstoffgeprüft“ und „LGA Qualitätszertifikat“ stehen für Produkte, die auf ihren Schadstoffgehalt von einem unabhängigen Prüfer getestet wurden.

Beim Kissenkauf kommt es in erster Linie auf die Größe an, damit Kopf und Halswirbelsäule gut abgestützt und wie die Schulter korrekt auf der Matratze ruhen können. „Bei der Decke ist ein optimales Zusammenspiel mit der Matratze wichtig, denn zwischen ihnen bildet sich ein sogenanntes Mikroklima. Der Mensch erzeugt Wärme, die von der Decke isoliert wird. Diese Temperatur muss angenehm sein“, sagt Reimund Heym. Luftdurchlässigkeit und die Aufnahme von Feuchtigkeit sind ausschlaggebend. In Sachen Füllmaterial isolieren und klimatisieren großflockige Daunenfedern besser als kleinflockige. Sie bieten hohen Schlafkomfort und eine lange Lebensdauer. Dementsprechend sind sie in der Regel auch teurer als Natur- oder Synthetikfasern. Qualität verspricht das Siegel „Traumpass“. Zertifiziert werden dabei ausschließlich Produkte, für die Daunen und Federn der beiden höchsten Klassen der EN 12934 verwendet werden. „Das Etikett signalisiert Handel und Verbrauchern die regelmäßige Kontrolle durch akkreditierte Institute, wie beispielsweise DIN CERTCO von TÜV Rheinland. Neben der Qualität wird auch auf die Herkunft der Daunen und Federn geachtet. Aber ebenso steht die Überprüfung der Kennzeichnungsaussage und die korrekte Deklaration der Füllung im Fokus“, betont TÜV Rheinland-Experte Reimund Heym.

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