Der Kopf wird schwer, die Augen brennen und die Lider fallen langsam zu: So ein plötzlicher Sekundenschlaf ist zu Hause auf der Couch ja kein Problem. Richtig gefährlich wird’s allerdings, wenn man dabei gerade hinterm Steuer sitzt. Viele unterschätzen diese Gefahr aber immer noch, obwohl Müdigkeit und Einschlafen am Lenkrad ein hohes Unfallrisiko mit sich bringen. Jessica Martin berichtet.

Jeder dritte Autofahrer ist schon mal übermüdet Auto gefahren. Trotzdem ignorieren noch immer zu viele Autofahrer die ersten Anzeichen dafür und fahren einfach weiter, sagt Sven Rademacher vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat:

„Die Alarmglocken sollten spätestens dann läuten, wenn die Augenlider immer schwerer werden, man ständig gähnen muss und es einem immer schwerer fällt, sich auf die Straße zu konzentrieren. Alarmstufe rot herrscht dann schon, wenn man beim Fahren plötzlich erschrickt, die Spur nicht mehr halten kann und eine Abzweigung oder Ausfahrt verpasst. Dann sollte man sofort den nächsten Rastplatz ansteuern, eine Pause einlegen und ein 10- bis 20-minütiges Nickerchen machen.“

Wer Schwierigkeiten hat, gleich einzuschlafen, sollte aber nicht gleich aufgeben und es weiter versuchen. Das lohnt sich, denn unser Körper erholt sich in der Regel schon nach wenigen Minuten Schlaf.

„Nach dem Kurzschlaf ist es wichtig, sich zu bewegen, den Kreislauf in Schwung zu bringen, vielleicht ein paar Dehnübungen einzubauen, dass man wieder fit wird für die Weiterfahrt. Grundsätzlich gilt aber natürlich, sich am besten erst gar nicht übermüdet hinters Steuer setzen.“

Auch bitte dann nicht, wenn Ihr Auto bereits ein sogenanntes Müdigkeitssystem hat, das mithilfe von Videoüberwachung oder anhand des Lenkverhaltens vor Müdigkeit warnt.

„Tests haben ergeben, dass diese Müdigkeitssysteme in Ergänzung zu Abstands- und Spurverlassens-Warnern schon gut funktionieren und für mehr Sicherheit während der Fahrt sorgen können. Der größte Unsicherheitsfaktor ist und bleibt aber der Mensch, der hinter dem Steuer sitzt. Denn viele übermüdete Autofahrer nehmen diese Warnzeichen gar nicht erst wahr oder ignorieren sie und fahren einfach weiter. Das kann am Ende lebensgefährlich sein.“

Also, besser vor langen Autofahrten erst einmal richtig ausschlafen und vor allen Dingen auch nicht in der zweiten Nachthälfte fahren, wenn der Körper sein Leistungstief hat.

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