Wo lag nochmal der Autoschlüssel? Was sollte ich im Supermarkt einkaufen? Wie war noch gleich der Name des neuen Nachbarn? Solche Fragen sind für die meisten leicht zu beantworten, für andere werden sie zum Problem, weil sie auf eine wachsende Vergesslichkeit hindeuten und ein erstes Anzeichen von Demenz sein könnten. Wer wissen will, wie es um den Zustand des eigenen Gedächtnisses bestellt ist, sollte den Test in der April-Ausgabe des Magazins Reader’s Digest machen.
„Ich vergesse, wo ich etwas hingelegt habe“, „Ich weiß nicht mehr genau, was sich vor einem Tag oder einer Woche ereignet hat“, „Ich kann häufig das richtige Wort nicht finden“ oder „Ich wiederhole häufig, was ich gerade gesagt habe, oder ich stelle dieselbe Frage zwei- bis dreimal“ – mit diesen und ähnlichen Fragen werden in dem Test das Gedächtnis und andere Leistungen des Gehirns überprüft. Die jeweilige Antwort darauf ist aber nicht gleich der Beleg dafür, dass eine Alzheimer-Erkrankung sich abzeichnet oder gar eine Behandlung notwendig ist. Das Vergessen eines Namens oder einer Telefonnummer kommt durchaus auch bei ganz gesunden Menschen vor.
„Das Gehirn altert im Lauf des Lebens“, relativiert Florian Metzger, Oberarzt am Geriatrischen Zentrum und der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie in Tübingen, solche Gedächtnislücken. Wenn die Lücken aber verstärkt auftreten, sollte man ärztlichen Rat suchen, weil sie erste Anzeichen für eine Demenz sein könnten. Als Demenz werden Störungen des Denk- und Informationsverarbeitungsvermögens bezeichnet. Die am häufigsten auftretende Form ist dabei die Alzheimer-Erkrankung.
Sollten solche Symptome auftreten, ist als erster Schritt ein Termin beim Hausarzt ratsam um andere Erkrankungen wie Schilddrüsenprobleme und Depressionen auszuschließen. Häufig folgt dann die Untersuchung durch einen Neurologen. „In unserer Gedächtnissprechstunde führen wir körperliche, neurologische und psychische Untersuchungen durch“, sagt Florian Metzger im Magazin Reader’s Digest. Dazu gehören Analysen des Blutes und des Nervenwassers, Herz- und Hirnstrommessungen sowie eine Magnetresonanz- oder Computertomografie. Zudem werden das Kurzzeitgedächtnis, räumliches Vorstellungsvermögen sowie alltagspraktische Fähigkeiten des Patienten überprüft.
Sollte dann tatsächlich eine Demenz vorliegen, kann sie mit Medikamenten zwar nicht geheilt, aber ihr Fortschreiten verlangsamt werden. Zudem ist eine Ergo- und Psychotherapie denkbar. Darüber hinaus sagen Experten wie Florian Metzger, dass ausgiebige Bewegung ebenfalls hilft: „Spaziergänge, Radfahren, Schwimmen – alles, was die Kondition stärkt.“ Vor allem sei es wichtig, die Probleme zeitig anzugehen und nicht zu verdrängen: „Holen Sie sich frühzeitig Unterstützung!“