Ob Äpfel, Birnen, Pflaumen oder Kirschen: Wer Obstbäume hat, kann sich in den Sommermonaten über eine reiche Ernte freuen. Doch für so manchen Gartenbesitzer endet der Pflückeinsatz im Krankenhaus. „Jährlich stürzen rund 50.000 Menschen in ihrem Garten, viele davon fallen von einer Leiter“, sagt Thomas Paufler, Unfallexperte beim Infocenter der R+V Versicherung. Er rät, bei Leitern auf weichen Gartenböden besonders vorsichtig zu sein.
Gründe für die hohe Zahl von Unfällen gibt es viele. Oft spielen Unachtsamkeit und Leichtsinn eine große Rolle. „Wer wenig Erfahrung hat und selten im Garten arbeitet, sollte nicht zu ehrgeizig sein“, rät R+V-Experte Paufler. Dazu gehört, nur die gut erreichbaren Früchte zu ernten und sich nicht zu weit zur Seite zu lehnen – dabei kann die Leiter wegrutschen. Besser ist es, den Standort öfter zu wechseln. Ebenfalls wichtig: nicht ablenken lassen, beispielsweise durch ein Handy.
Leitern checken
Den größten Teil des Jahres fristen Leitern ein Schattendasein. Daher sollten Gartenbesitzer sie vor dem Ernteeinsatz auf Mängel untersuchen. „Das gilt besonders für Holzleitern, denn sie können morsch sein“, so Thomas Paufler. Bei Leitern aus Metall sind Verschraubungen und Scharniere eine Schwachstelle. Weiterer Tipp: Vor der Benutzung Schmutz, Fett und Farbreste von den Sprossen entfernen.
Bei der Ernte ist entscheidend, dass die Leiter sicher steht. Ist das Gelände rutschig, empfiehlt sich eine zusätzliche Standsicherung durch Metallspitzen. Alternativ können die Gartenbesitzer auch kleine Leitergerüste nutzen.
Weitere Tipps des R+V-Infocenters:
- Pflücktaschen zum Umhängen sind bei der Obsternte ein praktischer Helfer.
- Oft lässt sich das Obst mit Hilfe von Obstpflückern vom Boden aus ernten.
- Immer Schuhe mit rutschfesten Sohlen anziehen.
- Nichts auf der Leiter ablegen – das erhöht die Stolpergefahr.