Eine finnische Studie zur Behandlung der Blinddarm-Entzündung lässt Chirurgen aufhorchen: Die Skandinavier heilten fast drei Viertel ihrer erwachsenen Patienten mit Antibiotika statt mit einer OP, berichtet die „Apotheken Umschau“. Obwohl der entzündete Appendix eine sehr häufige Erkrankung ist, bereitet die exakte Diagnose, besonders bei Kindern, immer noch Probleme. Etwa jeder zehnte operierte Blinddarm erweist sich als gesund – aber eine zu spät erkannte schwere Entzündung kann auch heute noch gefährlich sein.

Deutsche Chirurgen erkennen die Studie der Finnen als aussagekräftig an, bleiben aber eher vorsichtig. „Bei Kindern sind Antibiotika auf keinen Fall eine Alternative“, sagt etwa Dr. Tobias Schuster, Sprecher der Fachgesellschaft für Kinderchirurgie. Und Professor Hans-Joachim Meyer, der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie sagt: „Für die Routine ist das keine Option.“ Beide befürworten jedoch weitere Studien, um genauer zu erkennen, wann die Antibiotika eine sichere Alternative sind.

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