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Nehmen Frauen die Untersuchung wiederholt in Anspruch, ist die Wahrscheinlichkeit geringer, dass Brustkrebs in einem fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert wird. Eine aktuelle Studie zeigt: Selbst wenn nach der Screening-Untersuchung innerhalb der nächsten zwei Jahre ein Tumor entdeckt wird, befindet sich die Erkrankung seltener in einem ungünstigen, fortgeschrittenen Stadium.

Bei der Auswertung von rund 19.500 Erstteilnehmerinnen und 18.000 wiederholt teilnehmenden Frauen in Nordrhein-Westfalen zeigen sich deutliche Vorteile für die zweite Gruppe. Von 1.000 Frauen, die erstmals eine Mammographie-Screening-Untersuchung durchgeführt haben, wurde innerhalb von zwei Jahren bei etwa 13 Frauen Brustkrebs entdeckt. Dabei sind auch die Frauen erfasst, die erst nach der Screening-Untersuchung in den darauf folgenden zwei Jahren (im Intervall) erkrankt sind. Bei rund 5 Frauen war der Krebs in einem fortgeschrittenen Stadium.

Bei Frauen, die bereits wiederholt am Screening teilnahmen, wurde Brustkrebs bei etwa 9 von 1.000 Frauen gefunden. Bei rund 2 bis 3 der Frauen war der Tumor entweder größer als 2 Zentimeter und/oder wies eine Metastasierung auf (fortgeschrittene Erkrankung).

„Wir können mit dieser Studie erstmals in Deutschland zeigen, dass Frauen nach wiederholter Teilnahme am Mammographie-Screening auch dann einen Vorteil haben, wenn zwischen den zweijährlichen Screening-Untersuchungen der Brustkrebs auftritt“, sagt Prof. Walter Heindel, Leiter des Referenzzentrums Mammographie am Universitätsklinikum Münster und einer der Studienautoren. Der Anteil der fortgeschrittenen Stadien war für diese Frauen nur etwa halb so hoch wie für die Frauen, die erstmals an der Screening-Untersuchung teilnahmen. „Wir finden nicht nur Brustkrebs in einem frühen Stadium, sondern können gleichzeitig durch die regelmäßige Untersuchung den Anteil der fortgeschrittenen Stadien verringern. Damit kann es gelingen, in den nächsten Jahren die Sterblichkeit an Brustkrebs durch Screening weiter zu senken.“

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