Die Schilddrüse kann von unterschiedlichen Krankheiten betroffen sein, die meist in eine Über- oder eine Überfunktion des kleinen Organs am Hals münden. Eine überaktive Schilddrüse ist relativ leicht zu erkennen, wie Dr. Joachim Feldkamp, Chefarzt des Klinikums Bielefeld, im Gesundheitsmagazin „Apotheken Umschau“ erläutert. „Die Patienten haben meistens einen beschleunigten Puls, schwitzen schnell, nehmen oft trotz normaler Ernährung ab.“

Schwieriger sei es, eine zu passive Drüse anhand der Symptome aufzudecken. Denn Müdigkeit, depressive Stimmung oder Gewichtszunahme können auch ganz andere Ursachen haben. Gestellt wird die Diagnose mit einem Blutwert. Gemessen wird zunächst der Botenstoff TSH. Dieser wird von der Hirnanhangsdrüse ausgeschüttet und stimuliert die Schilddrüse. Je aktiver die Schilddrüse, desto niedriger ist der Wert und umgekehrt.

Bei einer Überfunktion, also bei sehr niedrigen TSH-Werten, sind Mediziner wegen drohender Komplikationen streng. „Vor allem ältere Patienten könnten sonst Herzrhythmusstörungen oder Osteoporose entwickeln“, sagt Professorin Petra-Marie Schumm-Draeger, ärztliche Direktorin des Zentrums Innere Medizin/Fünf Höfe in München.

Steckt ein Morbus Basedow hinter der Überfunktion, genügen bisweilen vorübergehend genommene Medikamente, die die Hormonausschüttung bremsen. Bei anderen Ursachen dienen die Arzneimittel zur Überbrückung bis zur Operation oder zur Behandlung mit radioaktivem Jod, das überaktive Regionen der Schilddrüse zerstört. Zur Behandlung einer Unterfunktion verschreiben Ärzte in der Regel Schilddrüsenhormone, meist Thyroxin.

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