Hohe Blutzuckerspiegel können die Netzhaut schädigen. Eine solche diabetische Retinopathie entwickelt sich oft über Jahre hinweg, ohne dass man etwas davon merkt. „Hoher Blutdruck schädigt die Gefäße zusätzlich“, warnt Augenarzt Dr. Christoph Eckert aus Herrenberg, im Apothekenmagazin „Diabetes Ratgeber“. Allerdings lassen sich Netzhautschäden oft sehr gut behandeln – vorausgesetzt, sie werden rechtzeitig erkannt.
Wirksame Therapien gegen Netzhautschädigung
Bei einer Retinopathie bilden sich zum Beispiel kleine, schadhafte Gefäße, die Komplikationen nach sich ziehen können. Die Behandlung zielt deshalb darauf ab, die Neubildung der Gefäße zu stoppen. Dabei kommen zwei Verfahren zum Einsatz: Bei der Laserbehandlung leitet der Augenarzt gezielt Laserstrahlen auf bestimmte Bereiche der Netzhaut. Die zumeist schmerzlose Behandlung unterdrückt die Gefäßneubildung und kann damit das Fortschreiten der Netzhautschäden stoppen.
Als wirksam hat sich auch das Einspritzen eines Medikaments ins Auge erwiesen. Der Wirkstoff hemmt ebenfalls die Gefäßneubildung: „Durch das Medikament bilden sich die neuen schadhaften Gefäße binnen weniger Wochen zurück“, sagt Privatdozent Dr. Klaus Dieter Lemmen, Augenarzt aus Düsseldorf und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Diabetes und Auge der Deutschen Diabetes Gesellschaft.
Regelmäßig zur augenärztlichen Vorsorge
Menschen mit Typ-2-Diabetes sollten sofort nach der Diagnose eine Untersuchung beim Augenarzt vereinbaren. Typ-1-Diabetikern wird geraten, spätestens ab dem fünften Erkrankungsjahr regelmäßig zum Augenarzt zu gehen. Nach der Erstuntersuchung gilt für beide Diabetestypen: mindestens alle zwei Jahre zum Augenarzt, bei erhöhtem Risiko jährlich – etwa bei langjährigem Diabetes, schlechten Zuckerwerten oder Bluthochdruck. Grundsätzlich gilt: Gehen Sie sofort zum Augenarzt, wenn Sie plötzlich schlechter sehen, etwa verschwommen oder verzerrt, oder wenn Sie einen „Rußregen“ oder dunkle Flecken vor den Augen wahrnehmen.