Wer seinem Arzt auf Augenhöhe begegnen will, sollte möglichst gut Bescheid wissen. Wichtig ist dabei, die eigene Patientenakte zu kennen. Insbesondere bei Angeboten in den Bereichen Früherkennung und Selbstzahlerleistungen ist es hilfreich, wenn man als Patient mitreden kann, so das Gesundheitsmagazin „Apotheken Umschau“.

Patienten sollten Chancen und Risiken kennen

Früherkennung kann Leben retten. Entsprechende Untersuchungen zur Früherkennung von Darm- und Hautkrebs sowie ein allgemeiner Gesundheits-Check-up stehen jedem gesetzlich Versicherten ab einem bestimmten Alter zu. Frauen haben zudem Anspruch auf die vorsorglichen Untersuchungen zu Brust- und Gebärmutterhalskrebs, Männer auf den Ultraschall der Bauchaorta.

Aber: Früherkennung kann auch Behandlungen nach sich ziehen, von denen der Patient nicht profitiert. Jeder sollte deshalb für sich persönlich abklären, wie Chancen und Risiken der jeweiligen Angebote abzuwägen sind. Um die Entscheidung zu erleichtern, wird beispielsweise den Einladungsschreiben zur Früherkennung von Brust-, Darm- und Gebärmutterhalskrebs eine Broschüre beigelegt.

Argumente anhören, sich eine eigene Meinung bilden

Auch hinsichtlich Selbstzahlerleistungen sollten sich Patienten gut informieren. AlsIndividuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) werden Untersuchungen und Therapien bezeichnet, welche die Krankenkasse nicht bezahlt. Hier sollte man sich die Argumente des behandelnden Arztes anhören und sich eine eigene Meinung bilden.

Wichtig zu wissen: Auch wenn Patienten eine IGe-Leistung zunächst nicht in Anspruch nehmen wollen, muss der Arzt sie weiter behandeln. Die interessierten Patienten müssen vom Arzt zudem schriftlich über die voraussichtlichen Kosteneines Selbstzahlerangebots unterrichtet werden. Stimmt der Patient dem Angebot zu, muss der Arzt einen schriftlichen Vertrag über die entsprechende Leistung abschließen.

Tipp: Einen ersten Überblick über die häufigsten Individuellen Gesundheitsleistungen findet man unter igel-monitor.de. Mit Hilfe der Expertenbewertungen können sich Patienten zudem über möglichen Nutzen und Schaden der unterschiedlichen Angebote informieren.

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