Sollten sich schwangere und stillende Frauen impfen lassen? Das Gesundheitsportal baby-und-familie.de zeigt den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisstand: Vorweg: Schwangeren und stillenden Frauen empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) die Covid-19-Impfung derzeit nicht. Der Grund: Für diese Personengruppen liegen noch keine ausreichenden Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit vor. Doch in Einzelfällen ist eine Impfung möglich – und wird bei bestimmten Risikofaktoren von Experten sogar empfohlen. Was Frauen über die Corona-Impfung wissen sollten, erklärt das Gesundheitsportal baby-und-familie.de.
Impfung für Schwangere nur in Einzelfällen
Zwar sind Schwangere und Stillende aus ethischen Gründen von Zulassungsstudien ausgeschlossen, das gilt auch für die Entwicklung von Corona-Impfstoffen. Einzelne Frauen wurden trotzdem schon geimpft, da ihre Schwangerschaft zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt war. „Bisher gibt es bei ihnen keine Hinweise auf Komplikationen oder nachteilige Auswirkungen“, sagt Dr. Marianne Röbl-Mathieu, Gynäkologin aus München und Mitglied der STIKO.
Trotz der begrenzten Datenlage kann Schwangeren laut STIKO die Impfung in Einzelfällen angeboten werden, etwa wenn sie Vorerkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes mellitus oder starkes Übergewicht haben. „Arbeiten schwangere Frauen mit Risikofaktoren in einem Bereich mit hohem Ansteckungsrisiko, würden wir ihnen nach jetzigem Stand eher empfehlen, sich impfen zu lassen“, sagt Prof. Dr. Michael Abou-Dakn, Sprecher der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe und Chefarzt am St. Joseph Krankenhaus Berlin.
Nebenwirkung Fieber kann Fehlgeburt auslösen
Nach bisherigen Erkenntnissen haben Schwangere nach der Impfung ähnliche Nebenwirkungen wie Nicht-Schwangere, also Schmerzen an der Einstichstelle, Müdigkeit, Kopf- und Muskelschmerzen, Schüttelfrost und Fieber. Diese Nebenwirkungen sind ein Zeichen dafür, dass die Impfung anspricht. Allerdings kann beispielsweise hohes Fieber in der Frühschwangerschaft das Risiko für eine Fehlgeburt leicht erhöhen. Außerdem könnte Fieber in der weiteren Schwangerschaft Wehen auslösen.
Auch Stillenden wird aufgrund der mangelnden Datenlage eine Impfung nicht generell empfohlen. Die STIKO hält es aber für unwahrscheinlich, dass eine Impfung der Mutter während der Stillzeit ein Risiko für den Säugling darstellt. Nach Einschätzung von Experten überwiege jedenfalls bei Stillenden der Nutzen der Impfung – etwa bei Frauen mit Vorerkrankungen, die dann ein deutlich geringeres Risiko hätten, schwer an Covid-19 zu erkranken. Außerdem minimiere die Impfung der Mutter das Risiko, dass der Säugling mit dem Coronavirus infiziert werden könnte.