Niemand macht alles richtig. Einen Fehler zugeben – das fällt dennoch sehr vielen Menschen schwer. Dabei ist dies die Voraussetzung, um überhaupt daraus zu lernen. Um einen Fehler nutzen zu können, muss man ihn erst mal erkennen und annehmen – wie das gelingt, erklärt das Gesundheitsmagazin „Apotheken Umschau“.

Fehler aus der Tabuecke holen

Wichtig für das Lernen aus Fehlern: das Ego außen vor lassen. Oder anders ausgedrückt: Um aus Misserfolgen lernen zu können, sollte man Feedback, das man in Folge eines Fehlers erhält, nicht auf die eigene Persönlichkeit beziehen. Viele Menschen stehen sich dabei aber selbst im Weg. Ein entscheidender Schritt zum richtigen Umgang mit Fehlern ist hier, über Ausrutscher zu reden, das Scheitern aus der Tabuecke zu holen und ihm sogar eine Bühne zu geben – wie dies beispielsweise in der Gründerszene im Rahmen von sogenannten Fuck-up-Nights regelrecht inszeniert wird.

Sich Situation stellen, in der Fehler passieren können

Aus Misserfolgen lassen sich wertvolle Schlüsse ziehen, betont Susanne Narciss, Inhaberin der Professur für die Psychologie des Lehrens und Lernens an der Technischen Universität (TU) Dresden. „Ein Fehler kann zum Beispiel Informationen liefern, welches Wissen oder welche Fertigkeiten man sich noch aneignen sollte, um eine Aufgabe richtig zu bearbeiten.“ Dann kann man den Arbeitsprozess entsprechend anpassen. So sollten zum Beispiel Lehrer Fehler nicht einfach übergehen, indem sie die korrekte Lösung geben. Sondern eine Lerngelegenheit für die ganze Klasse daraus machen.

Sich Fehler zu erlauben heißt auch: das Unvorhersehbare, Ungewisse und nicht Planbare im Leben anzuerkennen. „Wer Angst hat, Fehler zu machen, meidet die Situation, in der diese Fehler passieren können“, sagt Susanne Narciss. „Doch wenn man sich der Situation nicht stellt, kann man aus dem Fehler nichts lernen.“

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