Für Patienten mit Typ-1-Diabetes ist Insulin überlebenswichtig. Bei Menschen mit Typ 2 ist Insulin dagegen nicht immer eine gute Wahl. Denn das Insulin bewirkt, dass überschüssiger Zucker als Fett gespeichert wird – bei vielen Betroffenen steigt das Gewicht. Ein Teufelskreis, wie Professor Stephan Martin, Direktor des Westdeutschen Diabetes- und Gesundheitszentrum, Verbund Katholischer Kliniken Düsseldorf, im Apothekenmagazin „Diabetes Ratgeber“ erklärt: „Je mehr Patienten wiegen, desto mehr Insulin brauchen sie – und mit jeder Erhöhung der Dosis nehmen sie weiter zu.“ Doch welche Alternativen gibt es?
Zuckerwerte normalisieren mit Ernährungsumstellung
Manche Experten beklagen, dass Insulin bei Typ-2-Patienten oft zu früh verschrieben wird. Denn gerade in den ersten Jahren nach der Diagnose gibt es andere Möglichkeiten. Häufig bringt schon eine Ernährungsumstellung eine ganze Menge: also eine bessere Ernährung und mehr Bewegung. Diabetologe Martin etwa favorisiert ein Abnehmprogramm, bei dem man so viel Gewicht verliert, dass sich die Zuckerwerte normalisieren und man im besten Fall ohne Medikamente und Insulin auskommt. Fachleute sprechen von „Remission“, einem Verschwinden des Diabetes auf Zeit. Dass das klappt, hat eine englische Studie mit übergewichtigen Typ-2-Diabetikern bewiesen.
Zudem stehen heutzutage eine Reihe an Medikamenten zur Verfügung, die den Blutzucker senken und häufig weitere Zusatznutzen haben. Der Einsatz von Insulin für Menschen mit Typ-2-Diabetes lässt sich so oft zumindest für einige Jahre hinauszögern.