Öle von Rose und Mandel, Essenzen von Granatapfel und Kornblume, Saft von Aloe Vera: Naturkosmetik boomt, auch weil ein umweltbewusster, gesunder Lebensstil für viele Menschen immer wichtiger wird. Aber: Natürliche Kosmetik ist nicht immer sanfter und hautverträglicher. „Pflanzeninhaltsstoffe können bei manchen Menschen allergisierend wirken“, sagt Professorin Christiane Bayerl, Chefärztin an den Helios Dr. Horst Schmidt Kliniken Wiesbaden. Was man über Pflegeprodukte mit pflanzlichen Wirkstoffen wissen sollte, zeigt das Gesundheitsmagazin „Apotheken Umschau“.

Viele Apotheken bieten kostenlose Testprodukte

Die Erwartungen an Naturkosmetik sind hoch – nicht nur bei Frauen mit normaler Haut, wie Apothekerin Anette Eggers-Bissel aus Langelsheim-Wolfshagen im Harz berichtet: „Viele Kundinnen möchten mit naturkosmetischen Produkten Akne oder trockene Haut behandeln.“ Ob diese Kosmetika dafür geeignet sind, kommt jedoch immer auf den individuellen Hautzustand an. So können Pflanzenextrakte aus Wundklee oder Rosmarin die Haut in manchen Fällen durchaus beruhigen. Wer seine Schönheitspflege auf natürliche, pflanzenbasierte Produkte umstellen möchte, sollte sich von der Apothekerin oder dem Apotheker vor Ort beraten lassen. Hier erfährt man, welche Cremes, Seren oder Reinigungsprodukte in Frage kommen. Viele Apotheken bieten zudem kostenlose Testprodukte an, die man beispielsweise an einer kleinen Stelle am Hals auf Verträglichkeit prüfen kann.

In der Regel sind natürliche Produkte teurer als konventionelle Kosmetik – zumindest gilt dies für hochwertigere Cremes und Öle zum Beispiel aus der Apotheke vor Ort. Der Grund: Die Rohstoffe dafür sind teurer, zum Beispiel wenn sie aus Bio-Anbau stammen, wo auf bestimmte Pestizide und andere Schadstoffe verzichtet wird. Manche Hersteller teurerer Marken beziehen Rohstoffe wie Ringelblumenblüten direkt aus Deutschland oder aus kleinen Öko-Anbauprojekten. Zum Beispiel Rosenöl von Kleinbauern in Marokko, die den kostbaren Stoff aus den Blütenblättern der Damaszener Rose gewinnen. „Der höhere Aufwand in der Herstellung schlägt sich nicht nur im Preis nieder, sondern auch in der Qualität“, sagt Apothekerin Eggers-Bissel.

Keine Naturkosmetik für Allergiker

Menschen mit Allergien rät Professorin Christiane Bayerl übrigens ganz von der Anwendung naturkosmetischer Produkte ab. Denn beispielsweise ätherische Öle von Korbblütlern wie Kamille oder Arnika können Überempfindlichkeitsreaktionen auslösen. Besonders gefährdet für solche Kontaktallergien sind Menschen mit entzündlichen Hautzuständen wie Neurodermitis oder Ekzemen.

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