Husten, Schnupfen, Heiserkeit: Neben Corona grassieren derzeit auch „normale“ Erkältungskrankheiten. Viele Patienten setzen auf ätherische Öle, um schnell wieder fit zu werden. Doch für kleine Kinder können schon wenige Tropfen lebensgefährlich sein, warnt das Infocenter der R+V Versicherung.

Ätherische Öle sind in vielen rezeptfreien Erkältungsmitteln wie Chinaölen, wärmenden Balsamen und Badezusätzen enthalten. Aber auch pur kommen sie zum Einsatz, um die Atemwege freizumachen. Eltern von Babys und Säuglingen sollten jedoch mit Ölen aus Eukalyptus, Menthol, Pfefferminz und Kampfer sehr vorsichtig sein. „Am besten verzichten sie ganz darauf, die Kleinen damit einzureiben. Auch inhalieren sollten Kinder diese Stoffe nicht“, rät Friederike Kaiser, Beratungsärztin bei der R+V Krankenversicherung. Schon von wenige Tropfen können zu gereizten Schleimhäuten, Erbrechen und Bewegungsstörungen führen, wenn sie in Mund oder Nase gelangen. „Im schlimmsten Fall verschließt sich die Luftröhre durch einen krampfartigen Reflex. Dieser kann bereits durch das Einatmen der entsprechenden Substanzen ausgelöst werden. Dann sind Atemstörungen die Folge – oder sogar ein Atemstillstand“, warnt Kaiser.

Weitere Tipps des R+V-Infocenters:

  • Eltern sollten Produkte mit ätherischen Ölen außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahren.
  • Wenn ein Kind akute Symptome wie Atemnot, Krämpfe oder Bewusstseinsveränderungen zeigt, sollten Eltern sofort den Notarzt informieren.
  • Für Kinder gibt es spezielle Erkältungsmittel, die keine für sie gefährlichen Stoffe enthalten. Diese sollten immer nach den Vorgaben der Packungsbeilage angewendet werden.
  • Ätherische Öle reizen die Atemwege. Deshalb dürfen sie grundsätzlich nicht bei Asthma, Pseudokrupp und Keuchhusten eingesetzt werden.

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