Antibiotika sind nicht gerade für ihren guten Geschmack bekannt – Kinder verweigern die Medizin oft oder spucken sie wieder aus. Was man dann tun kann. Auch, wenn auf der Packung mit Orangen-, Himbeer- oder Pfirsichgeschmack geworben wird, mögen Kinder den Geschmack von Antibiotikum oft einfach überhaupt nicht. Denn: Der Eigengeschmack ist bitter und wird oft nur teilweise durch den Fruchtgeschmack überdeckt.

Was helfen kann: Auch kleinen Kindern erklären, dass sie krank sind und die Medizin nehmen müssen. Und ehrlich sein: „Erzählen Sie dem Kind nicht, dass der Saft nach leckeren Früchten schmeckt, sondern sagen Sie die Wahrheit – er schmeckt nicht gut, aber er hilft“, rät Hilde Fjeld, Apothekerin und Mitglied einer Expertengruppe für Antibiotika am Universitätsklinikum Oslo in der aktuellen Ausgabe des Apothekenmagazins „Baby und Familie“.

Manchmal ist auch Ablenkung gut: Das Kind gibt seinem Kuscheltier auch „Medizin“, schon landet der Messlöffel im Mund. Auch Kälte kann nützlich sein: Ein Eiswürfel für Drei- bis Vierjährige (je nach Kind) oder ein selbst gemachtes Safteis betäubt die Geschmacksknospen. Auch ein salziger Keks vorab kaschiert den bitteren Geschmack.

Solange einnehmen wie verordnet

Bei Babys lässt sich der Saft mit einer Einmalspritze aus der Apotheke verabreichen: „Das funktioniert am besten in einer halbaufgerichteten Position. Der Saft läuft so nicht zu schnell in den Rache“, sagt Hilde Fjeld. Statt Eiswürfel können Eltern den Kleinsten vorher einen gekühlten Beißring geben, um den Geschmack des Antibiotikums zu dämpfen. Wenn sich das Kind sofort oder bis zu 15 Minuten nach der Einnahme erbricht, empfiehlt Fjeld, die gleiche Dosis erneut zu geben.

Keine gute Idee: Das Antibiotikum mit Essen oder Trinken zu mischen. Egal, wie es schmeckt: Das Mittel immer so lange geben, wie der Arzt es verordnet hat.

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