Als US-Schauspielerin Angelina Jolie sich Brüste und Eierstöcke entfernen ließ, lieferte eine Genanalyse den Grund dafür: Bei der US-Schauspielerin wurde aufgrund von familiärer Vorbelastung eine hohe Wahrscheinlichkeit festgestellt, irgendwann die Diagnose Brustkrebs zu erhalten. Insgesamt elf solcher Gene können derzeit untersucht werden, nicht alle erhöhen das Risiko gleichermaßen. „Bei einer Frau ohne genetische Vorbelastung liegt es bei zwölf Prozent“, sagt Dr. Joke Tio, leitende Ärztin am Brustzentrum des Universitätsklinikums Münster, im Gesundheitsmagazin „Apotheken Umschau“.
Dringend abklären bei genetischer Vorbelastung
In Deutschland erhalten jährlich 70 000 Patientinnen die Diagnose Brustkrebs als der häufigsten Krebserkrankung. Das Risiko frühzeitig abklären zu lassen ist vor allem sinnvoll, wenn über mehrere Generationen die gleichen Tumore auftreten, Brustkrebsfälle in der Familie vorhanden sind – nicht nur in der mütterlichen, sondern auch in der väterlichen Linie. Denn auch Männer können Träger des Brustkrebs-Gens sein, es vererben und in seltenen Fällen selbst erkranken.
Für Frauen ohne die genannten Risikofaktoren genügt es beim jährlichen Termin bei der Gynäkologin oder dem Gynäkologen ihre Brüste nach Veränderungen abtasten zu lassen. Viele von ihnen tun das auch selbst regelmäßig zu Hause. Während bei der Gabe von Hormonen zur Schwangerschaftsverhütung kein Zusammenhang mit einer Brustkrebserkrankung nachgewiesen werden konnte, sind hormonelle Präparaten in den Wechseljahren umstritten – hier empfiehlt sich die ärztliche Beratung inklusive einer regelmäßigen Untersuchung der Brust.
Maximal ein Achtelliter Wein pro Tag
Sehr wohl erwiesen, aber längst nicht so bekannt, sind die Faktoren starkes Übergewicht, Alkohohl, Bewegungsmangel und Rauchen auf das Brustkrebsrisiko. Das gilt vor allem für Alkohol: Mit jedem Glas Wein oder Bier steigt die Gefahr, auch schon bei geringen Mengen. Studien gehen davon aus, dass Alkohol sogar für 7 von 100 Brustkrebserkrankungen bei Frauen in Deutschland verantwortlich ist. Das enthaltene Ethanol sowie das Abbauprodukt Azetaldehyd können Krebs auslösen, indem sie das Erbgut schädigen und Reparaturmechanismen stören. Entscheidend sei, gewisse Mengen nicht zu überschreiten, das heißt für Frauen: maximal ein Achtelliter Wein oder 0,3 Liter Bier pro Tag und mindestens drei Abstinenztage pro Woche. Das niedrigste Risiko hat, wer gar keinen Alkohol trinkt.