Seit Beginn der Corona-Pandemie verstärkt sich ein besorgniserregender Trend: Immer weniger Deutsche nehmen den sogenannten Gesundheits-Check-up in Anspruch, den Hausarztpraxen deutschlandweit als kostenlose Kassenleistung alle drei Jahre für Versicherte ab 35 Jahre anbieten. So verzeichnet die AOK Nordwest bereits seit 2016 einen kontinuierlichen Rückgang an Check-ups: Während die Inanspruchnahme internen Auswertungen zufolge im Jahr 2016 noch bei 24,4 % lag, waren es 2019 20,7 % und 2020 nur noch 12,9 %.1 Auch aktuelle Zahlen der Krankenkasse BKK VBU zeigen, dass sich im Vergleich zu 2018 im Jahr 2020 rund 40 Prozent weniger Männer und Frauen durchchecken ließen.2 Umfrageergebnisse des Gemeinschaftsprojekts COSMO, an dem unter anderem das Robert Koch Institut und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) beteiligt sind, zeugen ebenfalls von einem beschleunigten Abwärtstrend.3 „Wir stellen schon seit einigen Jahren fest, dass die Zahlen kontinuierlich abnehmen – und mit Beginn der Corona-Pandemie wurde die Scheu vor Arztbesuchen noch größer. Doch Vorsorgeuntersuchungen können dabei helfen, eine Erkrankung frühzeitig zu entdecken und etwaige Impflücken zu schließen; sie sollten deshalb auch in Zeiten der Pandemie unbedingt wahrgenommen werden“, erklärt dazu Dr. Johannes Hain, Senior Medical Advisor bei GSK.

Krankenkassen übernehmen regelmäßigen Gesundheits-Check-up für alle ab 35 Jahren

Gesetzlich Versicherte ab 35 Jahren haben in Deutschland alle drei Jahre Anspruch auf einen regelmäßigen Gesundheits-Check-up, der von der Krankenkasse bezahlt wird.4 Er dient unter anderem der Früherkennung und Prävention von bestimmten Erkrankungen. Dabei erfasst der Hausarzt zunächst das Risikoprofil und fragt bestimmte Vorerkrankungen, Allergien und den jeweiligen Lebensstil ab. Es folgt ein körperlicher Rundum-Check, bei dem unter anderem der Blutdruck gemessen, das Herz abgehört und der Impfstatus überprüft wird. So kann schnell festgestellt werden, ob wichtige Vorsorgemaßnahmen wie beispielsweise eine Impfung gegen Pneumokokken oder Gürtelrose nachgeholt werden sollten.4

Mit der richtigen Gesundheitsvorsorge auf die nächste Infektionssaison vorbereiten

Vorsorgeuntersuchungen sind für Senioren** besonders essentiell, da der Körper mit dem Alter schwächer und anfälliger wird. Mit Blick auf den Herbst ist es daher empfehlenswert, den Gesundheits-Check-up zeitnah in Anspruch zu nehmen, um mit bestmöglichem Schutz in die neue Infektionssaison zu starten. Denn nicht nur das nasskalte Wetter wird unser Immunsystem wie jedes Jahr auf die Probe stellen, sondern diesen Herbst und Winter ist auch mit einer weiteren akuten Bedrohung durch COVID-19 zu rechnen.

Aber nicht nur Impfungen gegen Atemwegserkrankungen wie Influenza, Pneumokokken, Pertussis und COVID-19 sind wichtig: Was viele nicht wissen: Eine Corona-Erkrankung kann auch das Gürtelrose-Risiko erhöhen.5 So belegen neue Studienergebnisse, dass eine Corona-Infektion das Risiko für Gürtelrose bei Menschen über 50 Jahren um etwa 15 % erhöht – Fachleuten zufolge deshalb, weil es durch die Corona-Viren zu einer vorübergehenden Schädigung der Immunzellen kommt.5 Frauen sind häufiger betroffen als Männer und ein schwerer COVID-19-Verlauf mit stationärem Aufenthalt erhöht das Gürtelrose-Risiko sogar um 21 %.5 Empfehlenswert zur Vermeidung einer Gürtelrose ist eine bestehende Schutzwirkung bereits vor einer Corona-Erkrankung. Nutzen Sie das Angebot des Gesundheits-Check-ups und sprechen Sie bei dieser Gelegenheit mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt auch über Ihre Vorsorgemöglichkeiten bei Gürtelrose.

Über Gürtelrose

Gürtelrose tritt als Hautkrankheit in Erscheinung, ist aber eine Infektionskrankheit, die durch die Reaktivierung des Windpockenerregers ausgelöst wird. Mehr als 95 Prozent der Personen ab 60 Jahren hatten bereits Windpocken und tragen dadurch das Virus in sich.7 Eine von drei Personen erkrankt im Laufe des Lebens an Gürtelrose.8 Zum einen nehmen die Abwehrkräfte im Alter ab, wodurch eine Reaktivierung wahrscheinlicher wird. Zum anderen stecken sich Betroffene nicht an, sondern haben den Erreger bereits im Körper und dieser kann bei einer Schwächung des Immunsystems (z. B. durch Stress, COVID-19-Erkrankung) wieder aktiviert werden. Bei der Reaktivierung des Virus wandern die zuvor inaktiven Erreger aus den Nervenknoten entlang der Nervenfasern bis zu deren Enden an der Hautoberfläche. Dort entstehen als Reaktion die charakteristischen Bläschen, die sich gürtel- oder bandförmig um den Körper legen. Häufig ist nur eine Körperhälfte betroffen. Da das Virus über die Nervenbahnen zur Haut „wandert“, treten häufig noch vor Auftreten der typischen Bläschen starke, „einschießende“ Schmerzen auf. Weitere Symptome sind beispielsweise Abgeschlagenheit, Erschöpfung und teilweise über Monate anhaltende, stark brennende bis stechende Nervenschmerzen. Bis zu 30 Prozent der Betroffenen haben mit Komplikationen und Langzeitfolgen zu kämpfen.9 Manchmal dauert dies mehrere Monate, in anderen Fällen können die Schmerzen ein Leben lang anhalten. Daneben kann Gürtelrose auch zu Sehstörungen, einem vollständigen Seh- und Hörverlust sowie in seltenen Fällen auch zu Schlaganfällen und Herzinfarkten führen.9

Mehr Informationen finden Sie unter: www.impfen.de/guertelrose

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