Apotheken fehlt der Nachwuchs: Die Zahl der Fachkräfte steigt zwar insgesamt, aber zugleich wird pharmazeutische Betreuung immer häufiger gebraucht. Bis 2029 wird die Anzahl der freien Stellen insgesamt deutlich höher sein als die der Absolventinnen und Absolventen in der Pharmazie, berichtet das Gesundheitsmagazin „Apotheken Umschau“ in seiner aktuellen Ausgabe. Thomas Benkert, Präsident der Bundesapothekerkammer, warnt: „Nachwuchswerbung allein hilft nicht, wenn nicht weitere Studienplätze für das Pharmaziestudium geschaffen werden.“
Apotheken-Nachfolge ist ungeklärt
Die Gründe für die Personallücke sind vielfältig: Heute sind 44 Prozent der Apotheken-Inhaberinnen und -Inhaber 56 Jahre oder älter und werden bald in den Ruhestand gehen. Zugleich kann sich nur jeder fünfte angehende Apotheker beziehungsweise jede fünfte Nachwuchs-Pharmazeutin vorstellen, eine Apotheke zu übernehmen.
Industrie und Klinik buhlen um die Absolventen
Hinzu kommt, dass Pharmazeutinnen und Pharmazeuten heute viele Türen offenstehen. Zuletzt haben immer häufiger Krankenhäuser und Pharmaunternehmen das Rennen gemacht. Dort arbeiten inzwischen insgesamt rund 11.000 Apothekerinnen und Apotheker. Industrie und Klinik locken häufig mit geregelteren Arbeitszeiten im Vergleich zur Apotheke vor Ort, wo Spät- und Wochenenddienste anfallen. In der Regel ist auch die Vergütung besser.