Mit Geld kann man vieles kaufen heißt es – doch Geld ist eben nicht alles. So zeigt eine aktuelle repräsentative Umfrage1 mit dem Meinungsforschungsinstitut Appinio, dass für 93 % der befragten Menschen über 60 Jahre Gesundheit im Alter wichtig ist. Mehr als jeder Zweite der 1000 Befragten im Alter von 60 bis 99 Jahren fürchtet sich vor nachlassender körperlicher Fitness (58 %) bzw. geistiger Fitness (62 %). 3 von 4 der Befragten gaben an, dass sie Angst vor einer Krankheit haben, die sie im Alltag stark einschränkt – wie beispielsweise Gürtelrose, deren Erreger mehr als 95 % der über 60-Jährigen in sich tragen.2 Bei einem Drittel bricht die Erkrankung im Laufe des Lebens aus.3 Mit der richtigen Vorsorge lässt sich jedoch ein Ausbruch oftmals vermeiden.

Vorsorge ist wichtig – das ist den meisten Älteren bewusst

Laut Umfrage nehmen 74 % der Befragten regelmäßig die alle drei Jahre kostenlos zur Verfügung gestellten Gesundheits-Check-ups bei ihrem Hausarzt / ihrer Hausärztin wahr. 9 von 10 lassen dabei auch ihren aktuellen Impfstatus überprüfen. Ob in diesem Zusammenhang auch über die vermeidbare Gürtelrose gesprochen wird, ist unklar. Jedoch betrachten sich weniger als die Hälfte der Befragten (43 %) als Gürtelrose gefährdet. Dabei steigt das Risiko für Gürtelrose im Alter – vor allem Personen ab 60 Jahren sind gefährdet. Grund dafür ist ein altersbedingt nachlassendes Immunsystem. Das scheint nur wenigen bewusst zu sein: Auf die Frage „Was kann Ihrer Meinung nach Gürtelrose auslösen?“ nannte nur rund ein Drittel der Befragten (32 %) das Alter als Auslöser. Stress hingegen sieht mehr als die Hälfte (56 %) als Hauptrisikofaktor. Mentale Belastungen wie Stress und auch Depression gehören zwar zu den möglichen Auslösern einer Gürtelrose, doch Alter und Krankheit erhöhen das Risiko noch mehr. Erschreckendes Ergebnis: Knapp ein Viertel (23 %) weiß überhaupt nicht, was eine Gürtelrose auslösen kann.

Dabei zählt Gürtelrose zu den häufigsten Erkrankungen im Alter. Die Ständige Impfkommission empfiehlt allen Menschen über 60 Jahren eine Impfung gegen die vermeidbare Infektionskrankheit. Personen mit Grunderkrankungen wird empfohlen, sich bereits ab einem Alter von 50 Jahren gegen Gürtelrose impfen zu lassen.4 Eine Vorsorge gegen Gürtelrose ist das ganze Jahr über möglich – und sollte nicht bis zum nächsten Gesundheits-Check aufgeschoben werden. Vereinbaren Sie am besten zeitnah einen Arzttermin und sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt über eine mögliche Prävention gegen Gürtelrose.

Über Gürtelrose

Gürtelrose tritt als Hautkrankheit in Erscheinung, ist aber eine Infektionskrankheit, die durch die Reaktivierung des Windpockenerregers ausgelöst wird. Mehr als 95 Prozent der Personen ab 60 Jahren hatten bereits Windpocken und tragen dadurch das Virus in sich. Eine von drei Personen erkrankt im Laufe des Lebens an Gürtelrose.2

Zum einen nehmen die Abwehrkräfte im Alter ab, wodurch eine Reaktivierung wahrscheinlicher wird.5,6 Zum anderen stecken sich Betroffene nicht an, sondern haben den Erreger nach der Windpockenerkrankung bereits im Körper und dieser kann bei einer Schwächung des Immunsystems (z. B. durch Stress7, COVID-19-Erkrankung8) wieder aktiviert werden. Bei der Reaktivierung des Virus wandern die zuvor inaktiven Erreger aus den Nervenknoten entlang der Nervenfasern bis zu deren Enden an der Hautoberfläche.

Dort entstehen als Reaktion die charakteristischen Bläschen, die sich gürtel- oder bandförmig um den Körper legen. Häufig ist nur eine Körperhälfte betroffen. Da das Virus über die Nervenbahnen zur Haut „wandert“, treten häufig noch vor Auftreten der typischen Bläschen starke, „einschießende“ Schmerzen auf. Weitere Symptome sind beispielsweise Abgeschlagenheit, Erschöpfung und teilweise über Monate anhaltende, stark brennende bis stechende Nervenschmerzen. Bis zu 30 Prozent der Betroffenen haben mit Komplikationen und Langzeitfolgen zu kämpfen.5 Manchmal dauert dies mehrere Monate, in anderen Fällen können die Schmerzen ein Leben lang anhalten. Daneben kann Gürtelrose auch zu Sehstörungen, einem vollständigen Seh- und Hörverlust sowie in seltenen Fällen auch zu Schlaganfällen und Herzinfarkten führen.9

Quellen:

1 Repräsentative Online-Umfrage mit dem Meinungsforschungsinstitut Appinio im Juli 2022; 1000 Teilnehmer*innen aus Deutschland im Alter von 60 bis 99 Jahren

2 Wutzler et al. 2001; Vaccine 20: 121-124.

3 Hillebrand K; Journal of infection; 2015;70;178-186.

4 EpiBul 18/2020

5 Harpaz R et al. MMWR Recomm Rep 2008; 57: 1-40.

6 Kimberlin DW et al., N Engl J Med. 2007;356(13):1338-43.

7 M Zak-Prelich. Epidemiol Infect. 2002

8 Bhavsar et al. Open Forum Infectious Diseases, Increased risk of herpes zoster in adults >=50 years old diagnosed with COVID-19 in the United States | Open Forum Infectious Diseases | Oxford Academic (oup.com).

9 RKI (Hrsg.): Kurz & knapp: Faktenblätter zum Impfen. Herpes-zoster-Impfung; 2020

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