Weil eine Grippe-Infektion besonders bei älteren Menschen einen schweren Verlauf nehmen kann, raten Fachleute zur Impfung. Die wichtigsten Fragen rund um die Grippe-Impfung beantwortet das Gesundheitsmagazin „Apotheken Umschau“.
Durchbruchsinfektionen verlaufen meist mild
Die Grippe-Impfung ist eine wichtige Maßnahme, um sich selbst zu schützen und die Ausbreitung der Krankheit zu bremsen. Allerdings verläuft eine Influenza-Erkrankung bei gesunden Kindern oder Erwachsenen unter 60 in der Regel ohne schwere Komplikationen. Darum gibt es keine Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission. Sie empfiehlt – neben Risikogruppen und deren Kontaktpersonen – auch Menschen ab 60, Schwangeren ab dem vierten Monat, chronisch Kranken, medizinischem Personal sowie Mitarbeitenden beziehungsweise Bewohnerinnen und Bewohnern von Alten- und Pflegeheimen, sich impfen zu lassen.
Allgemein wirken die Influenza-Impfstoffe gut. Dennoch kann es sein, dass man trotz Impfung erkrankt. Meist ist das der Fall, wenn sich ein neuer Erreger ausbreitet, gegen den der Impfstoff weniger gut schützt. „Durchbruchsinfektionen verlaufen meist mit milderen Krankheitssymptomen beziehungsweise gänzlich unbemerkt ab“, erklärt Dr. Kristina Huber, Fachärztin für Allgemeinmedizin am Tropeninstitut des LMU Klinikums München.
Grippe-Impfung auch während Corona wichtig
Übrigens: Eine Grippe-Impfung ist auch während der Corona-Pandemie sinnvoll, insbesondere für Risikogruppen. Ein Zeitabstand zu einer Auffrischungsimpfung gegen Covid-19 muss nicht zwingend eingehalten werden. Wer möchte, kann auch beide Impfungen an einem Termin bekommen, wenn möglich allerdings nicht am selben Arm. Allerdings können die Nebenwirkungen bei einer zeitgleichen Impfung stärker ausfallen.
Apropos Nebenwirkungen: Die in Deutschland zugelassenen Impfstoffe gegen Influenza sind in der Regel gut verträglich. Trotzdem können – wie auch nach anderen Impfungen – an der Injektionsstelle vorübergehend Rötungen, Schmerzen und Schwellungen auftreten. In den Folgetagen kann es zu Frösteln, Müdigkeit, Gliederschmerzen und Übelkeit kommen. Solche Impfreaktionen klingen in der Regel nach ein bis zwei Tagen ab. Schwere Nebenwirkungen sind bei Grippe-Impfstoffen sehr selten.