Die monatliche Blutung wird im Alltag häufig verborgen, ist schambehaftet oder gilt als Tabu. Warum eigentlich?, fragt die aktuelle Ausgabe des Gesundheitsmagazins „Apotheken Umschau“. Immerhin: Es tut sich was. Zum Beispiel durch Menschen wie Chella Quint, die sich mit Büchern und Vorträgen für mehr „Periodenpositivität“ einsetzt. „Wir müssen offen über die Menstruation reden,“ sagt die Aktivistin. Und damit meint sie nicht ein paar Minuten im Biologie-Unterricht. Quint arbeitet hartnäckig daran, dass ihr Aufklärungsansatz in den Lehrplan britischer Schulen aufgenommen wird, demnächst stellt sie ihn im Parlament vor.
Auch in Spanien gibt es positive Signale: Dort bekommen Menstruierende seit diesem Jahr bezahlte Krankheitstage, wenn sie zum Beispiel wegen starker Bauchkrämpfe zu Hause bleiben müssen. Und in Deutschland? Hier wurde 2020 die „Tamponsteuer“ gesenkt. Auch das Angebot der Periodenprodukte wird größer, sichtbarer und nachhaltiger: Immer mehr Menstruierende benutzen Menstruationstassen, -schwämme oder Perioden-Unterwäsche, die das Blut aufsaugt und vor dem Auslaufen schützt. Einer aktuellen Studie von Plan International zufolge finden 59 Prozent der Mädchen und Frauen die Vorstellung, ein Tampon oder eine Binde könnte ihnen aus der Tasche fallen und für andere sichtbar sein, äußerst peinlich – vielleicht ändert sich das bald.