Auf gute folgen meist schlechte Zeiten: Neurodermitis verläuft meist in Schüben. Bei einem akuten Krankheitsschub ist die Hautbarriere aufgrund einer Störung des Immunsystems geschwächt, Keime können eindringen, es juckt und brennt. Kratzen schädigt die Haut weiter, sie entzündet sich. Der sogenannte Juckreiz-Kratz-Zirkel setzt ein. Nicht nur für das Kind eine Belastung, sondern auch für die Eltern. „Nicht selten verbessert sich die atopische Dermatitis im Jugendalter oder verschwindet sogar ganz“, verkündet Hautarzt Dr. Uwe Schwichtenberg aus Bremen die gute Nachricht im Apothekenmagazin „Baby und Familie“.

Neurodermitis: Im Säuglingsalter fängt es oft an

Das atopische Ekzem, wie Neurodermitis eigentlich korrekt genannt wird, ist bei Kindern die häufigste chronische Hauterkrankung: Etwa 13 Prozent der Kinder und zwei bis drei Prozent der Erwachsenen in Deutschland sind betroffen. Neurodermitis hat jedoch nicht nur die eine Ursache. Das Risiko, an Neurodermitis zu erkranken, steigt zum Beispiel, wenn ein oder beide Elternteile selbst betroffen waren oder sind.

Meist tritt Neurodermitis bereits im Säuglingsalter auf und zeigt sich durch eine sehr trockene Haut, die buchstäblich gereizt reagiert: Sie entzündet sich schnell und juckt. Auslöser für Neurodermitis können etwa Nahrungsmittel, Pollen, Tierhaare, Textilien, aber auch Waschmittel und Stress sein.

Keine Angst vor Kortison

Um den Juckreiz zu mildern können Eltern einiges tun. Mindestens zwei Mal am Tag, meist morgens und abends, sollten sie ihr Kind gewissenhaft eincremen. Zusätzlich nach jedem Bad. Auch sollten sie darauf achten, dass das Kind nicht schwitzt. Bei einem akuten Schub auf schweißtreibende sportliche Aktivitäten lieber verzichten. In der richtigen Dosis und erforderlichen Behandlungsdauer ist Kortison ebenfalls hilfreich.

Die Arbeitsgemeinschaft Neurodermitisschulung e. V. ( www.neurodermitisschulung.de) lehrt außerdem, wie sich der Juckreiz-Kratz-Teufelskreis zu durchbrechen lässt, also zum Beispiel eher zu klopfen, als zu kratzen. Eltern bekommen Tipps, wie sie die Neurodermitis in den Alltag integrieren und wie sie besser mit den emotionalen Belastungen umgehen können.

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