Drei deutsche Schulbuchverlage haben in diesem Jahr auf Initiative der Biologielehrerin Sina Krüger die Darstellung der Klitoris angepasst. Und das war wichtig, denn Jahrhunderte lang wurde sie vergessen und verdrängt. Und noch immer werden Klitoris und Vulva selten richtig abgebildet: Bei einer Analyse von 59 Anatomiebüchern fand sich in keinem eine vollständige Darstellung der Vulva. So fehlen zum Beispiel häufig Nerven und Gefäße. Die aktuelle Ausgabe des Gesundheitsmagazins „Apotheken Umschau“ möchte das ändern – und zeigt Zahlen, Daten und Fakten über den weiblichen Genitalbereich.
Wichtig für Medizin und Sexualität
Von außen sichtbar im Genitalbereich der Frau ist nämlich längst nicht alles: Die Klitoris besteht neben der Klitoris-Eichel oberhalb der Vulvalippen aus dem Klitoris-Körper, der sich in zwei Schenkel teilt. In diesen befinden sich die Klitoris-Schwellkörper und zwei Vorhof-Schwellkörper, die Vagina und Harnröhre hufeisenförmig umgeben.
Warum ist es eigentlich wichtig, dass die Klitoris mehr Aufmerksamkeit bekommt? Die Apotheken Umschau schreibt, dass es bei Operationen seltener zu Verletzungen der Klitoris und ihrer Nerven kommt, wenn ihre genaue Größe und Lage bekannt sind. Außerdem finden alle Formen des weiblichen Orgasmus über die Klitoris statt: Je besser Menschen darüber Bescheid wissen, desto entspannter und erfüllter können sie ihre Sexualität leben.
Warum können eigentlich alle einen Penis zeichnen – aber niemand eine Klitoris? Dieser Frage geht die Redakteurin Kari Kungel in der neuen Folge von „The Sex Gap – Der Podcast zu geschlechtergerechter Medizin“ nach. Er ist zu finden auf gesundheit-hören.de und überall, wo es Podcasts gibt.