Durch den Klimawandel steigen die Temperaturen weltweit an, auch die Anzahl der warmen Tage im Jahr und der Sonnenstunden pro Tag erhöhen sich beständig. Ebenfalls wird die Stärke der UV-Strahlung durch den Klimawandel beeinflusst. Laut dem Bundesamt für Strahlenschutz führt der Abbau der stratosphärischen Ozonschicht zu einem Anstieg der sonnenbrandwirksamen UV-Bestrahlungsstärke um ungefähr 7 Prozent im Winter und Frühling sowie ungefähr 4 Prozent in Sommer und Herbst. Besonders wichtig ist daher ganzjährig ein ausreichender Sonnenschutz, denn viele Menschen wollen das schöne Wetter genießen und verbringen aus diesem Grund bei Sonnenschein mehr Zeit im Freien und setzen sich so häufiger und länger der UV-Strahlung aus.
Prof. Dr. Rolf-Markus Szeimies, Chefarzt der Klinik für Dermatologie und Allergologie am Klinikum Vest: „Studien zeigen, dass es durch die Folgen des Klimawandels zu einer Verdopplung der Hautkrebsfälle bis 2030 kommen kann. Der richtige Umgang mit der Sonne ist daher wichtiger denn je. Hohe Lichtschutzfaktoren bei der Sonnencreme, auch im Winter, sind mittlerweile ein ‚Muss‘. Außerdem sollte man sich öfter im Schatten aufhalten und die Sonne am Nachmittag meiden.“
Neben ausreichendem Sonnenschutz werden Früherkennungsuntersuchungen, wie ein regelmäßiges Hautkrebsscreening, immer wichtiger. Sie können das persönliche Hautkrebsrisiko ermitteln, um geeignete Schutzmaßnahmen zu entwickeln.
„Wird Hautkrebs früh erkannt, ist er in den meisten Fällen heilbar. Vorsorgeuntersuchungen, wie das Hautkrebsscreening, sind daher sehr wichtig. Zudem sollte jeder seine Haut im Auge behalten und auf mögliche Veränderungen regelmäßig untersuchen“, so Prof. Dr. Szeimies.
Eine Auswertung der KNAPPSCHAFT zeigt, dass die Anzahl der Versicherten, die ein Hautkrebsscreening in Anspruch nehmen, in den letzten Jahren gesunken ist. Waren es 2019 noch knapp über 37 Prozent der Versicherten, so waren es im Jahr 2021 nur noch knapp über 33 Prozent der Versicherten, die den ganzen Körper von geschulten Haut- und oder Hausärztinnen und -ärzten haben verdachtsunabhängig untersuchen lassen.
„Hautkrebsscreening tut nicht weh. Es ist eine harmlose Untersuchung mit großem Effekt. Hautärztinnen und -ärzte schauen sich jede Hautveränderung genau an und sehen direkt, ob es sich um eine Krebsvorstufe oder um ein harmloses Muttermal handelt. Daraufhin kann direkt vor Ort entschieden werden, ob eine Therapie, beispielsweise das Entfernen des Muttermals, notwendig ist“, erklärt Szeimies, Experte im medizinischen Kompetenznetz der KNAPPSCHAFT.
Der Gesetzgeber sieht kostenlose Screenings ab dem 35. Lebensjahr vor. Die KNAPPSCHAFT appelliert, sich schon frühzeitig regelmäßig untersuchen zu lassen und bietet daher alle zwei Jahre ein kostenloses Hautkrebsscreening für alle Altersgruppen an. Mit dieser Sonderleistung möchte die KNAPPSCHAFT insbesondere junge Menschen sensibilisieren, sich mit den Gefahren von Hautkrebs auseinanderzusetzen.