Zu Hause bleiben oder lieber ins Heim ziehen, wo es professionelle Hilfe gibt? Diese Frage beschäftigt so manchen, sobald sich die ersten körperlichen Einschränkungen bemerkbar machen. Doch geeignete Wohnungen und Angebote fürs Wohnen im Alter sind rar. Das Apothekenmagazin „Senioren Ratgeber“ gibt Tipps für alle, die auch im Alter in den vertrauten vier Wänden bleiben wollen.
Bei Umbauten sich fachlich beraten lassen
Wichtig: Je früher man sich darüber Gedanken macht, wie man im Alter wohnen möchte, desto besser. Dabei sind folgende Fragen relevant: Ist die Größe der Wohnung oder des Hauses angemessen? Komme ich dort später auch ohne Partnerin oder Partner zurecht? Befindet sich die Wohnung in einem Quartier, in dem Supermarkt und Arztpraxis auch ohne Auto erreichbar sind? Sind die Räume barrierefrei oder stehen größere Umbauten an? „Stellen Sie sich diese Fragen, solange Sie nicht eingeschränkt sind und sich noch gut selbst kümmern können“, rät Yvonne Jahn von der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungsanpassung.
Wer größere oder kleinere Umbauten plant, kann sich fachlich beraten lassen. Eine Liste von Anlauf- und Beratungsstellen finden Sie im aktuellen „Senioren Ratgeber“. „Der Blick von außen auf das eigene, vertraute Wohnumfeld kann sehr hilfreich sein“, sagt Yvonne Jahn. Auch hinsichtlich finanziellen Fördermöglichkeiten haben Anlaufstellen den Überblick.
Hilfsmittel können vom Arzt verschrieben werden
Auch sollte man sich über die Kosten informieren. Vom Haltegriff bis zum Treppenlift für mehrere Tausend Euro: Ein altersgerechter Umbau kann teuer werden. Doch es gibt Unterstützung. So bietet die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) Kredite bis zu 50.000 Euro, und die Pflegekassen gewähren bei Pflegebedürftigen bis zu 4.000 Euro für Umbauten. „Aber es muss nicht immer der große Umbau sein“, sagt Jahn. „Schon sogenannte Hilfsmittel können den Alltag erleichtern.“ Hilfsmittel wie ein Badewannenlift werden vom Arzt oder von der Ärztin verschrieben, gesetzliche Krankenkassen erstatten sie.
Expertin Jahn empfiehlt auch, das Sturzrisiko früh zu minimieren – „damit man möglichst lange mobil bleibt“. Sie verweist auf Teppiche oder rutschige Treppen, die zu Stolperfallen werden können. „Sorgen Sie auch für eine gute Beleuchtung.“ Mehr Sitzmöglichkeiten, etwa zum Schuheanziehen, helfen, Stürze zu vermeiden. Wer alleine wohnt, braucht zudem einen Hausnotruf – nicht immer ist das Telefon in der Nähe, wenn mal was passiert.