Die Diagnose Krebs ist für Betroffene ein Schock, und die Therapie oft hart. Bei einer Krebserkrankung können alternative Methoden, die die sogenannte schulmedizinische Behandlung ergänzen, hilfreich sein – solange ihr Nutzen nachgewiesen ist. Das Gesundheitsmagazin „Apotheken Umschau“ zeigt, was bei ergänzenden Methoden zu beachten ist.

Pflanzliche Präparate sind nicht harmlos

Fast die Hälfte aller Tumorpatienten wendet zwar ein komplementäres Verfahren an, aber ein Viertel davon erzählt es ihrer Ärztin oder ihrem Arzt nicht, beobachtet Prof. Dr. Christoph Ritter von der Universität Greifswald. „Rein statistisch besteht bei 30 Prozent dieser Patientinnen und Patienten die Gefahr von gefährlichen Wechselwirkungen mit der konventionellen Therapie.“ Die Tasse Grüntee am Tag, um die Abwehrkräfte zu stärken? Ist harmlos. Kapseln mit Grüntee-Extrakt wiederum können unter Umständen die Wirkung bestimmter Krebsmedikamente abschwächen.

Anders als viele glauben, sind auch pflanzliche Präparate nicht harmlos. Auch hier können Wechselwirkungen die Therapie negativ beeinflussen, beispielsweise das pflanzliche Antidepressivum Johanniskraut. Und Aprikosenkerne, die manchmal als „natürliches Krebsmittel“ beworben werden, sind sogar gefährlich: Die Kerne können zu einer Blausäurevergiftung führen – das kann tödlich enden.

Jede Tablette mit Ärztin oder Arzt abklären

Nahrungsergänzungsmittel können gezielt einen Mangel ausgleichen und so beispielsweise das Immunsystem stärken oder Nebenwirkungen der Therapie minimieren. Allerdings sollte gerade bei Krebs immer erst genau untersucht werden, ob bei Patientin oder Patient überhaupt ein Mangel vorliegt und welches Supplement zur Krankheit passt. Denn das ist , so die „Apotheken Umschau“ komplexer als gedacht. Während einer Chemo- oder Strahlentherapie sollten Betroffene beispielsweise keine Antioxidantien – wie Vitamin C – nehmen. Studien haben gezeigt, dass sich dies negativ auf die Heilung auswirken kann, warnen Onkologinnen und Onkologen. Deshalb sollte wirklich jede Kapsel und jedes Pülverchen, das auf dem Frühstückstisch liegt, mit Ärztin oder Arzt abgeklärt werden.

Zu den komplementärmedizinischen Verfahren bei einer Krebserkrankung gehört auch Bewegung, sagt Dr. Susanne Weg-Remers vom Krebsinformationsdienst in Heidelberg: „Mittlerweile gibt es eine recht gute Evidenz aus Studien, dass ein angepasstes Bewegungsprogramm, etwa bei Darm- und Brustkrebs, nicht nur gegen die allgemeine Schwäche hilft, sondern sogar das Rückfallrisiko senken kann.“ Tipp: Beim Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums beantworten Ärztinnen und Ärzte unter 0800/420 30 40 (tägl. 8-20 Uhr) oder krebsinformationsdienst@dkfz.de Fragen zum Thema Krebs.

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