Hand, Finger, Zehen, aber auch Schultern, Knie und Hüftgelenke können betroffen sein: An rheumatoider Arthritis leiden hierzulande schätzungsweise 700 000 Erwachsene. Ursache ist eine fehlgeleitete Immunreaktion: Zellen des Immunsystems greifen nicht nur Viren oder Bakterien an, sondern auch Gelenke. Diese schwellen an, fühlen sich morgens lange steif an und können ohne Behandlung deformieren oder sogar zerstört werden. Wie schön wäre es da, wenn eine Arznei den Ausbruch der Krankheit schon vorher stoppen könnte, so wie es eine Studie, die kürzlich mit dem Rheuma-Medikament Abatacept durchgeführt wurde, nahelegt: „Die Idee, eine Immunreaktion mithilfe von Abatacept zu blockieren, ist genial“, urteilt Prof. Hendrik Schulze-Koops, Leiter der Sektion Rheumatologie und Klinische Immunologie am Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, im Gesundheitsmagazin „Apotheken Umschau“.

Doch erkennt der Rheumatologe auch eine Schattenseite. Menschen, die nicht an Rheuma erkrankt sind, darf dieser Wirkstoff außerhalb wissenschaftlicher Studien nicht verabreicht werden – auch nicht zur Vorbeugung. Es seien noch viele Jahre intensiver Testungen erforderlich, erläutert Schulze-Koops. „Für mich als Forscher ist das hochinteressant, als Arzt sehe ich darin aber nur einen schwachen Hoffnungsschimmer für die nächste oder übernächste Generation.“

Rauchen begünstigt eine Erkrankung

Die gute Nachricht: Jede und jeder kann selbst viel dafür tun, dass die Erkrankung trotz einer genetischen Veranlagung nicht ausbricht oder milder verläuft. Ganz wichtig: nicht rauchen, außerdem auf gesunde Ernährung achten, Übergewicht abbauen und Dauerstress meiden. Diese Strategien wirken alle mehr oder weniger regulierend auf das Immunsystem und können so die Entstehung und den Verlauf von rheumatoider Arthritis günstig beeinflussen. Letztlich liefert die Gelenkerkrankung einen weiteren Grund dafür, im neuen Jahr mit dem Rauchen aufzuhören. Zudem gibt es in wissenschaftlichen Untersuchungen Hinweise, dass Rauchen auch zu Rheuma-Beschwerden außerhalb der Gelenke führen und das Risiko für Herz-Kreislauf-, Stoffwechsel-, Lungenerkrankungen und Infektionen erhöhen kann.

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