Verkehrsunfälle, Sportverletzungen, Stürze zu Hause: Die Ursachen für ein Schädel-Hirn-Trauma sind unterschiedlich. Etwa 90 Prozent der in der Notaufnahme behandelten Verletzungen werden als leicht eingestuft, nur zehn Prozent als mittelschwer oder schwer.

Trotzdem, schreibt das Gesundheitsmagazin „Apotheken Umschau“, können Betroffene an Folgeschäden leiden, die teils gravierend sind. „Auch ein nicht geringer Anteil Betroffener mit einem leichten Schädel-Hirn-Trauma leidet unter Folgeschäden“, sagt Neurochirurg Prof. Dr. Eckhard Rickels von der ZNS – Hannelore Kohl Stiftung, die kürzlich mit dem Barmer Institut für Gesundheitssystemforschung eine Studie zu diesem Thema veröffentlicht hat.

Demnach litten Betroffene nach einem Schädel-Hirn-Trauma zehn Jahre nach dem Ereignis häufiger an bestimmten Erkrankungen als Menschen ohne eine solche Verletzung. Zum Beispiel traten Epilepsien und Probleme mit der geistigen Leistungsfähigkeit fast doppelt so oft auf wie in der Kontrollgruppe. Eine Demenz kam rund 1,7 Mal häufiger vor. Je behandlungsintensiver das Trauma, desto öfter traten die Erkrankungen auf.

Das Problem: „Nach einem stationären Aufenthalt und einer Reha fallen Betroffene oft in ein Loch. Vor allem, wenn sie allein sind“, sagt Rickels. Wer dann noch Probleme feststellt und den Alltag nicht gut bewältigen kann, sollte sich als erste Anlaufstelle an die Hausarztpraxis sowie die Neurologin oder den Neurologen wenden. Diese überweisen dann an entsprechende Stellen. Eine Physiotherapie hilft etwa bei Bewegungseinschränkungen, eine Logopädie bei Sprachproblemen. Ergotherapeutinnen und -therapeuten unterstützen dabei, wieder selbstständig im Alltag klarzukommen.

Individuelle Beratung und praktische Hilfe für Betroffene und Angehörige gibt es auch bei der ZNS – Hannelore Kohl Stiftung unter www.a-u.de/!1020613 . Dort gibt es auch Adressen von Rehakliniken sowie für die Nachsorge. Eine Liste zertifizierter Neuropsychologinnen und -psychologen bietet die Gesellschaft für Neuropsychologie e. V .

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