Viele kennen das: In Stresssituationen scheint Schokolade Wunder zu wirken – doch warum ist das so? Und was hat es für Folgen?, fragt das Gesundheitsmagazin „Apotheken Umschau“ in der aktuellen Ausgabe Prof. Dr. Martina de Zwaan, Psychotherapeutin und ehemalige Präsidentin der Deutschen Adipositas-Gesellschaft. „Essen“, so die Expertin, „spricht unser Belohnungssystem an, selbst wenn wir es nur sehen.“

Das ist sogar nachgewiesen: Zeigt man Menschen etwa Bilder von Milkshakes, leuchten im Hirn-Scanner Bereiche, in denen sich das Belohnungssystem befindet. Die Erklärung: „Alles, was süß und fett ist, hat viele Kalorien. Und darauf kam es früher an. Deshalb fühlt es sich belohnender an, Zucker zu essen als ein Salatblatt. Essen stillt auch nicht nur den Hunger, es hat viele Funktionen. Es wirkt wohltuend, beruhigend. Gemeinsam zu essen ist auch ein starker sozialer Kitt.“

Das Problem: Adipositas wird man schwer wieder los: „Wenn man abnimmt, tut der Körper wirklich alles, um das verlorene Gewicht wiederzubekommen. So nimmt auch die Belohnungssensitivität zu. Man reagiert also viel stärker auf äußere Reize.“

Wie schafft man es trotzdem? Prof. Dr. de Zwaan hat dafür einige Tipps:

  • Individuelle Strategien finden, um problematisches Essverhalten zu erkennen und zu verändern, oft mit Unterstützung.
  • Gelegentliche Rückfälle gehören dazu – nicht zu sehr unter Druck setzen, sondern immer wieder neu probieren.
  • Ziele nicht zu hoch stecken: Fünf bis zehn Prozent Gewichtsverlust bringen oft schon viel. „Und wenn man es schafft, das zu halten, darf man zufrieden und stolz sein.“

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