Schädigt der Diabetes die Nerven in den Beinen, ist eine individuell angepasste Schmerztherapie nötig. Der Weg, der aus dem Schmerz führt, ist oft nicht leicht zu finden. Die eine ideale Therapie gibt es nicht. Doch auch ergänzend können Betroffene einiges tun, schreibt das Apothekenmagazin „Diabetes Ratgeber“.

Tagebuch führen als Therapiebegleitung

Was bei Nervenschmerzen hilft, findet man am besten individuell mit dem Therapeuten oder der Therapeutin heraus. Betroffene sollten sich bei Beschwerden wie Schmerzen und Kribbeln in Beinen und Armen an ihren Hausarzt oder ihre Diabetologin wenden – auch um andere Ursachen abzuklären. Gute Zuckerwerte bremsen das Fortschreiten der Nervenschäden. Herkömmliche Medikamente gegen Schmerzen bringen wenig. Mittel der Wahl sind rezeptpflichtige Wirkstoffe, die sonst bei Depressionen oder Epilepsie zum Einsatz kommen. Sie dämpfen die Schmerzwahrnehmung.

Ergänzend zur Therapie können Betroffene unterschiedliche Strategien nutzen. Zum Beispiel Tagebuch führen. Es kann befreiend sein zu erkennen, dass Schmerzen nicht immer gleich stark auf einen wirken. Ein Schmerztagebuch hilft herauszufinden, in welchen Situationen man sich besser fühlt – und wann man vielleicht noch zusätzliche Unterstützung braucht. Tipp: Notieren Sie direkt nach verschiedenen Aktivitäten, wie stark Sie den Schmerz dabei empfunden haben. Wenn Sie wissen, was Ihnen guttut, können Sie es gezielt verstärken. So können Sie sich vielleicht durch Musik vom Schmerz ablenken lassen. Längerfristig erkennen Sie, dass Sie den Schmerzen nicht einfach ausgeliefert sind.

Bewegung hilft, Schmerzen zu lindern

In jedem Alltag gibt es Dinge, die einen stressen. Durch gezielte Entspannungsverfahren lernt man, anders damit umzugehen. Das kann positiv auf die Schmerzwahrnehmung wirken. Mögliche Bausteine einer auf individuelle Bedürfnisse abgestimmten Therapie sind Progressive Muskelentspannung, Meditation, Achtsamkeitstraining und eine Verhaltenstherapie, die heute die sogenannte Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT) beinhaltet.

Ein weiterer wichtiger Baustein einer Therapieergänzung ist laut „Diabetes Ratgeber“ Bewegung. Ein diabetesbedingter Nervenschaden kann zu Taubheitsgefühl und Muskelschwäche in Füßen und Beinen führen. Man fühlt sich unsicher auf den Beinen. Da stellt sich die Frage: Was kann man sich körperlich zumuten? Antwort: mehr, als viele zunächst denken. Gleichgewichts-, Muskel- und Ausdauertraining steigern die Leistungsfähigkeit schnell und können nachweislich Schmerzen lindern. Welche Aktivitäten sich eigenen und wie die Diabetestherapie angepasst werden sollte, wird mit Ärztin oder Arzt besprochen. Wichtig: Sie sollten täglich mindestens 30 bis 50 Minuten aktiv sein und beim Ausdauerteil, etwa beim zügigen Gehen, spüren, dass Sie sich anstrengen, aber nicht außer Atem kommen.

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