Anlässlich des internationalen Self-Care Day veröffentlicht Pharma Deutschland, Deutschlands mitgliederstärkster Pharmaverband, die Ergebnisse seiner aktuellen repräsentativen Umfrage zur Selbstmedikation. Die Daten zeigen, des es in der Bevölkerung ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein für die eigene Gesundheit gibt.

Die Umfrage ergab, dass 83 Prozent der Befragten auf Arzneimittel aus dem heimischen Vorrat zurückgreifen oder sich rezeptfreie Präparate in der Apotheke besorgen. Besonders aktiv ist dabei die Altersgruppe der 30- bis 39-Jährigen: Hier wenden mehr als neun von zehn (94 Prozent) Selbstmedikation an.

Bei der Wahl des Einkaufsorts für rezeptfreie Arzneimittel dominiert die Apotheke vor Ort: Zwei von drei Befragten (67 Prozent) kaufen sie dort ein und nehmen damit auch die Gelegenheit zur Beratung wahr. Die Gründe dafür sind vielfältig: 32 Prozent schätzen die Nähe der Apotheke vor Ort, 21 Prozent vertrauen auf die Empfehlungen des Fachpersonals.

Brakmann sieht darin eine Bestätigung der wichtigen Rolle der Apotheken: „Die Zahlen belegen eindrucksvoll: Apotheken sind unverzichtbar für eine sichere und effektive Selbstmedikation. Das große Vertrauen, das die Menschen in die persönliche Beratung und Kompetenz der Apotheken vor Ort setzen, ist eine wichtige Säule unseres Gesundheitssystems.“

Die neue Umfrage von Pharma Deutschland unterstreicht auch die zentrale Bedeutung der Gesundheitsfachkräfte: Auf die Beratung in Arztpraxen vertrauen 93 Prozent der Befragten; die Vertrauenswürdigkeit der Beratung in Apotheken hat mit 92 Prozent ein ebenfalls eindeutiges Ergebnis.

„Die Kombination aus Vertrauen in Fachkräfte und die eigene Expertise zeigt, dass sich Selbstmedikation und professionelle medizinische Betreuung sinnvoll ergänzen und den Patientinnen und Patienten helfen, eigene Entscheidungen zu treffen“, erklärt Brakmann. So geben immerhin 57 Prozent der Befragten an, ihre Entscheidung für ein rezeptfreies Arzneimittel maßgeblich auf der Grundlage ihrer eigenen Erfahrungen zu treffen.

Damit sich immer mehr Menschen beim Umgang mit rezeptfreien Arzneimitteln sicher fühlen und ihren eigenen Erfahrungen vertrauen können, misst der Verband guten und verlässlichen Informationen zum Thema Selbstmedikation eine hohe Bedeutung bei. „Wir setzen uns für die Stärkung der Gesundheitskompetenz ein“, so Brakmann. „Nur informierte Patientinnen und Patienten können die Vorteile der Selbstmedikation voll ausschöpfen und gleichzeitig mögliche Risiken minimieren. Hierbei spielt die Beratungsleistung der Apotheken eine entscheidende Rolle.“

Brakmann weiter: „Der hohe Anteil von Menschen, die bei leichten Beschwerden zu rezeptfreien Arzneimitteln greifen, unterstreicht die enorme Bedeutung für unser Gesundheitssystem. Studien zum gesundheitsökonomischen Effekt der Selbstmedikation haben ergeben, dass ein Euro für Selbstmedikation mit einem rezeptfreien Arzneimittel im GKV-System Ausgaben von etwa 14 Euro einspart. Damit sind Selbstmedikation und Selbstfürsorge auch wichtige, aber effiziente Bausteine einer umfassenden Gesundheitsversorgung“, erläutert Brakmann.

Mit Blick in die Zukunft sieht Pharma Deutschland großes Potenzial in der Selbstmedikation. „In einer Zeit, in der unser Gesundheitssystem vor enormen Herausforderungen steht, kann verantwortungsvolle Selbstmedikation einen wichtigen Beitrag zur Entlastung leisten. Wir sprechen uns deutlich für eine Entlassung aus der Rezeptpflicht bei geeigneten Substanzen aus, um das volle Potential der Selbstmedikation zu entfalten und Eigenverantwortung zu stärken“, sagt Brakmann.

Zum Self-Care Day ruft Pharma Deutschland alle Akteure im Gesundheitswesen dazu auf, die Potenziale der Selbstmedikation anzuerkennen und zu fördern.

Über die Umfrage: Die repräsentative Online-Befragung (CAWI) wurde vom 13. bis 18. Mai 2024 unter 1.000 Personen ab 18 Jahren in Deutschland durchgeführt.

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