Der 12. September 2024 steht auch dieses Jahr wieder im Zeichen der Kopfschmerz- und Migräne-Aufklärung. In ganz Europa nutzen Patientenorganisationen wie die deutsche Migräne Liga e.V. diesen Tag, um auf wichtige Themen wie Gesundheitskompetenz, neue Behandlungsoptionen, und Versorgungsdefizite aufmerksam zu machen.
Das Leben vorausschauend gestalten, auch mit Migräne
Schmerzen sind eine subjektive Empfindung und nur schwer messbar. Entscheidend ist, wie Menschen mit Migräne ihre individuelle Belastung empfinden. Sie können oft auf eine lange Krankheitsgeschichte und verschiedene fehlgeschlagene Therapieansätze verweisen, bevor sie eine Behandlung finden, die für sie funktioniert. Eine individuell angepasste Therapie kann vielen Menschen mit Migräne helfen. Hierbei wird zwischen verschiedenen nicht-medikamentösen und medikamentösen Ansätzen unterschieden. In der Akuttherapie geht es darum, die Schmerzen und Beschwerden während einer Migräne-Attacke schnell und effektiv zu lindern. Die Migräneprophylaxe wiederum zielt darauf ab, Patient:innen auf lange Sicht mehr migränefreie Tage zu ermöglichen (1).
Was bedeutet eigentlich Migräneprophylaxe?
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Während des Europäischen Kopfschmerz- und Migränetags am 12. September 2024 steht die Gesundheitskompetenz im Fokus.
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Um den Leidensdruck und die Einschränkung der Lebensqualität bei Migräne zu reduzieren, stehen Optionen für die Akuttherapie oder Prophylaxe zur Verfügung (1), viele erhalten diese Optionen jedoch nicht (2).
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Für die Migräneprophylaxe gibt es seit einiger Zeit spezifische Medikamente, die die Funktion des sogenannten Calcitonin-Gene-Related-Peptide-Systems (CGRP) unterdrücken, welches an der Entstehung einer Migräneattacke beteiligt ist (1).
Speziell für die Migräneprophylaxe entwickelt – CGRP-Antikörper
Neben den herkömmlichen und nicht speziell für die Migräne entwickelten Medikamenten, die vorbeugend eingenommen werden, wie u.a. Beta-Blocker oder Antidepressiva gibt es auch die speziell für die Migräneprophylaxe entwickelte CGRP-Antikörpertherapie (1). Sie ist zur Migräneprophylaxe bei Erwachsenen mit mindestens 4 Migränetagen pro Monat zugelassen (1). Der körpereigene Stoff CGRP (Calcitonin-Gene-Related-Peptide) ist an drei verschiedenen Prozessen beteiligt, die maßgeblich für die Entstehung einer Migräneattacke verantwortlich sind (3). Das Ziel der CGRP-Präparate ist es, diese Vorgänge zu blockieren und so die Häufigkeit, Schwere und Dauer der Migräneattacken zu reduzieren. Sie kommen zum Einsatz, wenn eine Behandlung mit anderen Medikamenten aus unterschiedlichen Gründen nicht (mehr) in Frage kommt (1).
Diese Formen der CGRP-Antikörpertherapie gibt es
Es gibt verschiedene Anwendungsformen für die Antikörpertherapie. Fertigpens und Fertigspritzen müssen innerhalb eines Behandlungsjahrs in Form von 12 Spritzen – i.d.R. monatlich oder in Form von 3 Spritzen alle 3 Monate – von den Patient:innen selbst verabreicht werden, während die Infusion durch die behandelnde Ärztin oder den Arzt einmal im Quartal – einmal alle 12 Wochen – stattfindet (1). Die sog. subkutan verabreichten Fertigpens und Spritzen werden in das Fettgewebe unter der Haut gespritzt, wo der Wirkstoff nach einiger Zeit über die kleinen Blutgefäße aufgenommen wird und in den Blutkreislauf gelangt. Bei einer Gabe durch eine Infusion gelangt der Wirkstoff ohne Umwege direkt in den Blutkreislauf. Alle Antikörpertherapien können die Anzahl der Tage mit Migräne verringern und die Lebensqualität verbessern (1). Die Migräneprophylaxe sollte zudem je nach Bedürfnis der Patient:innen mit nicht medikamentösen Maßnahmen verknüpft werden, wie etwa Ausdauersport, Stressmanagement oder progressiver Muskelentspannung (1). Für die progressive Muskelentspannung steht eine Audioanleitung sowie eine passende Broschüre zum Download auf www.migraene-prophylaxe.de zur Verfügung.
Wo finde ich weitere Informationen?
Ausführliche Informationen rund um das Thema Migräne, spannende Inhalte wie „Migräne-Mythen entlarvt“ und zusätzliche kostenlose Materialien wie Migränetagebuch, nicht-medikamentöse Maßnahmen oder Checklisten zur Vorbereitung auf das Ärzt:innen-Gespräch stehen zum Weiterlesen und Herunterladen bereit:
Referenzen
1. Diener HC, et al., Therapie der Migräneattacke und Prophylaxe der Migräne, S1-Leitlinie, 2022, DGN und DMKG, Online: www.dgn.org/leitlinien (abgerufen am 21.08.2024).
2. Katsarava Z, et al. Poor medical care for people with migraine in Europe – evidence from the Eurolight study. J Headache Pain. 2018;19(1):10.
3. Durham PL. CGRP-receptor antagonists-a fresh approach to migraine therapy? N Engl J Med. 2004;350(11):1073-5.