Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen, schmerzende Gelenke – viele Frauen denken bei diesen Beschwerden nicht an die Wechseljahre. Und doch können diese frühen Anzeichen der beginnenden Hormonumstellung belastend sein und die Lebensqualität einschränken. Ein Besuch in der gynäkologischen Praxis bringt Klarheit. Ab etwa Mitte 40 beginnt bei Frauen die Phase der Wechseljahre – die Produktion der weiblichen Geschlechtshormone nimmt ab. Während Manche die hormonelle Umstellung nicht weiter bemerken, sind bei etwa jeder dritten Frau die Wechseljahrsymptome so ausgeprägt, dass sie die Lebensqualität und den Alltag erheblich belasten(1).

Wechseljahre sind nicht nur Schweißausbrüche und Hitzewallungen

Was Vielen nicht bewusst ist: Die Hormone Östrogen und Progesteron sind für viele andere Funktionen außer der Fortpflanzung wichtig. Hormonelle Veränderungen, wie sie in den Wechseljahren auftreten, können sich daher auf den gesamten Körper auswirken. Aus diesem Grund treten in dieser Zeit vor der letzten Regelblutung häufig noch andere Beschwerden außer den bekannten Schweißausbrüchen und Hitzewallungen auf. Dazu gehören Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen, Erschöpfung und Anfälligkeit für Stress, Gelenk- und Muskelschmerzen und Herzrasen. Oftmals werden diese frühen Anzeichen der Wechseljahre nicht als solche erkannt und zugeordnet. Die betroffenen Frauen haben dann häufig eine Odyssee an Arztbesuchen hinter sich, bei denen ihnen bescheinigt wird: „Sie sind gesund!“, weil organisch alles in Ordnung ist. Denn das Hormonchaos ist schuld an den Symptomen.

Fazit: Wechseljahresbeschwerden sind mehr als Hitzewallungen und Schweißausbrüche. Sie machen sich oft schleichend und von Frau zu Frau in der Art und dem Ausmaß ganz unterschiedlich bemerkbar. Um den Symptomen auf den Grund zu gehen und andere Erkrankungen auszuschließen, ist der Gang zum Frauenarzt oder der Frauenärztin hilfreich. Beide sind die richtigen Ansprechpartner, um Klarheit zu schaffen, ob es sich um frühe Anzeichen der Wechseljahre handelt und um das weitere Vorgehen zu besprechen.

Dabei kann auch eine Hormonersatztherapie (HRT) erwogen werden, wenn die Beschwerden den Alltag und die Lebensqualität beeinträchtigen. Eine HRT hilft, den in den Wechseljahren entstehenden Hormonmangel auszugleichen und gilt gemäß ärztlicher Fachgesellschaften als die wirksamste Behandlung von Hitzewallungen und Schweißausbrüchen(2-5). Zudem kann sie auch viele andere Hormonmangel-bedingte Beschwerden lindern.

Was frau selbst tun kann

Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten, wie sich ein guter Weg durch die Wechseljahre finden lässt. Beispielsweise kann eine Anpassung der Ernährung sinnvoll sein, um der Änderung der Körperzusammensetzung – mehr Fett-, weniger Muskelmasse – und dem damit verminderten Energiebedarf gerecht zu werden. Das beugt auch einer Gewichtszunahme vor. Ebenso helfen Entspannungsübungen und regelmäßige körperliche Bewegung, Wechseljahresbeschwerden zu lindern, das Wohlbefinden zu steigern und den Schlaf zu verbessern.

Mehr Informationen rund um das Thema Wechseljahre erhalten Sie auch unter https://www.wechseljahre-verstehen.de.

Quellen:

  1. Deutsche Menopause Gesellschaft e.V. Online unter: https://www.menopause-gesellschaft.de/themen/menopause/ Abruf 22.08.24.
  2. Peri- and Postmenopause – Diagnostik und Interventionen. Leitlinie der DGGG, SGGG und OEGGG (S3- Level, AWMF-Registernr. 015-062, Stand Januar 2020).
  3. The 2022 hormone therapy position statement of The North American Menopause Society (NAMS). Menopause 2022; 29: 767-794.
  4. Genazzani AR et al. J Gynaecol Obstet 2024; 164: 516-53.
  5. Davis SR et al. The 2023 Practitioner’s Toolkit for Managing Menopause. Climacteric. 2023 Dec;26(6):517- 536.

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