Erhöhtes LDL-Cholesterin fördert die Arterienverkalkung. Um den LDL-Spiegel zu senken, erhalten Menschen mit Diabetes oft ein Statin. Die Mittel verringern das Risiko für einen Herzinfarkt und Schlaganfall, können aber Nebenwirkungen haben. Wie Betroffene profitieren können und was man beachten sollte, zeigt das Apothekenmagazin „Diabetes Ratgeber“.
Basis der Therapie ist ein gesunder Lebensstil
Verpackt in kleinen Bällchen aus Fett und Eiweiß, LDL und HDL genannt, zirkuliert Cholesterin im Blut. LDL transportiert Cholesterin zu den Zellen. HDL bringt überschüssiges Cholesterin wieder zur Leber, wo es abgebaut wird. LDL-Cholesterin treibt die Arterienverkalkung (Arteriosklerose) voran und erhöht so das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall. „Eine Absenkung erhöhter LDL-Spiegel kann davor schützen. Der Zielwert hängt vom individuellen Risiko ab. Diabetes ist einer der Risikofaktoren, die den Zielwert beeinflussen“, sagt Prof. Dr. Klaus Parhofer, Leiter der Diabetologie am LMU Klinikum Großhadern und Mitautor der Praxisempfehlungen der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) zur lipidsenkenden Therapie. Viele große Studien haben gezeigt, dass Statin-Präparate das Risiko für durch Arteriosklerose bedingte Gefäßkrankheiten verringern.
Was Menschen mit Diabetes allerdings wissen sollten: Die Mittel können den Blutzucker etwas erhöhen. Mehrere Studien haben gezeigt, dass das Risiko für Typ-2-Diabetes unter einer Statin-Therapie steigt. Das betrifft vor allem Menschen, deren Blutzuckerwerte schon vorher grenzwertig erhöht waren. Dem lässt sich mit einem gesunden Lebensstil entgegenwirken – also: sich vernünftig ernähren, mit dem Rauchen aufhören. Ein Rauchverzicht kann zum Beispiel das Risiko für ernste Gefäßprobleme als Folge einer Arteriosklerose mindestens so effektiv senken wie ein Statin, sagen Wissenschaftler. Klaus Parhofer rät: „Wichtig ist, nach Beginn der Statin-Therapie die Werte im Auge zu behalten und wenn nötig die Diabetesmedikamente anzupassen.“
Wechselwirkungen mit Arzneien vermeiden
Beachten sollte man auch die Gefahr von Wechselwirkungen von Statin-Präparaten mit anderen Arzneien, etwa mit Makrolid-Antibiotika oder mit bestimmten Präparaten gegen Pilzinfektionen. Zudem können Statine die Wirkung von gerinnungshemmenden Medikamenten wie Warfarin verstärken und so das Blutungsrisiko erhöhen, warnt Christina Wuppermann, Fachapothekerin für geriatrische Pharmazie und Inhaberin einer Apotheke in Essen. Wie lassen sich solche Wechselwirkungen vermeiden? „Entscheidend ist es, Ärztin und Apotheker über alle Arzneien und Nahrungsergänzungsmittel, die man nimmt, zu informieren“, empfiehlt Wuppermann.