Der November wird im Volksmund auch „Trauermonat“ genannt, da sich an verschiedenen Feiertagen wie am Totensonntag an die Verstorbenen erinnert wird. Der Verlust einer geliebten Person kann Menschen den Boden unter den Füßen wegziehen oder sie zumindest lange und intensiv beschäftigt. Expertinnen und Experten der Oberberg Kliniken informieren über Trauer und wann sie pathologisch wird, also krank machen kann.

Trauerbewältigung – ein individueller Prozess

Oft heißt es, dass die Zeit alle Wunden heilt – aber ist das wirklich so? Und wann ist ein Trauerprozess abgeschlossen? Auch wenn es verschiedene Modelle gibt, die aufzeigen, welche Phasen ein Mensch bei der Abschiednahme durchläuft, so lässt sich keine generelle Aussage treffen, so die Expertinnen und Experten. Trauer ist ein individueller Prozess, der unterschiedlich lange dauern kann. Ebenso benötigt jeder Mensch zur Trauerbewältigung etwas anderes. In der Regel verläuft der Prozess nicht linear, Emotionen und Phasen der Trauer wechseln sich ab – auf optimistischen Zeiten kann zum Beispiel wieder tiefe Traurigkeit folgen. Die meisten Menschen verarbeiten ihren Schicksalsschlag im Laufe der Zeit und erholen sich.

Wenn Trauer krank macht

Doch manchmal kommen Menschen nicht über einen schmerzenden Verlust hinweg. Wenn nach Monaten keine Bewegung im Trauerprozess stattfindet, sondern der Tod nicht akzeptiert werden kann, eine dauerhafte innere Leere besteht oder zum Beispiel Verbitterung hinzukommt, kann sich aus der Trauer eine „anhaltende Trauerstörung“ entwickelt haben, die meist Folgen auch für den familiären oder sozialen Bereich hat. Häufig tritt die Störung auf, wenn eine nahestehende Person verstirbt, der Tod unerwartet und plötzlich erfolgte oder sich Betroffene für den Verlust verantwortlich fühlen. Die anhaltende Trauerstörung wird von der WHO seit 2019 als eigenständige Diagnose anerkannt. In diesem Fall kann ärztlicher Rat sinnvoll sein.

Mittels spezieller Therapien, zum Beispiel der kognitiven Verhaltenstherapie, kann Betroffenen gezielt geholfen werden, den Verlust zu verarbeiten. Die Fachärztinnen und Fachärzte in den Oberberg Kliniken können einordnen, ob es sich um einen Trauerprozess oder eine anhaltende Trauerstörung handelt oder ob sich eine Erkrankung wie eine Depression entwickelt hat.

Mehr zum Thema Trauerstörung: https://www.oberbergkliniken.de/krankheitsbilder/anhaltende-trauerstoerung

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