Wissen ist Macht, doch Unwissen ist manchmal gesünder – zumindest, wenn es sich um eine bewusste Entscheidung handelt, Informationen zu meiden. „Manchmal scheinen uns die schlechten Nachrichten zu erschlagen. Dazu kommt vor allem im Internet ein Ozean von Informationen. In diesem Kontext ist gewolltes Nichtwissen eine hilfreiche Fähigkeit“, sagt Prof. Dr. Ralph Hertwig, Psychologe und Direktor am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin, im Gesundheitsmagazin „Apotheken Umschau“.

Vorsicht vor angstmachenden Desinformationen

Hertwig, der sich täglich mit der Psychologie menschlichen Entscheidens beschäftigt, findet es wichtig, die Qualität der Informationen zu bewerten. Gerade im Internet ist Vorsicht geboten, wo viele News auch in Form von Bildern oder Videoclips gezielt platziert werden, um systematisch Aufmerksamkeit zu erheischen. Ebenso warnt der Wissenschaftler vor Desinformationen, die gezielt Angst verbreiten wollen. „Wir müssen zwischen verlässlichen und falschen Informationen unterscheiden. Genauso zwischen vertrauenswürdigen Quellen und jenen, die es nicht sind. Das ist manchmal nicht leicht“, urteilt er.

Gezielt über seriöse Quellen informieren

Statt sich täglich stundenlang im Internet sehr verstörende Meldungen und Bilder, zum Beispiel aus Kriegsgebieten, anzusehen, sollte man versuchen, sich einmal am Tag oder auch nur einmal pro Woche mithilfe von seriösen Quellen wie zum Beispiel Tageszeitungen, die Qualitätsstandards verpflichtet sind, zu informieren, so Hertwig: „Es ist wichtig, dass wir mit unseren eigenen Verarbeitungskapazitäten sorgsam haushalten.“

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