Gesundheitsökonomin mahnt, mangelnde Schulreife nicht mit ADHS zu verwechseln

Früh eingeschulte Kinder erhalten häufiger eine ADHS-Diagnose („Zappelphilipp-Syndrom“) als ihre älteren Mitschüler. Die Gesundheitsökonomin Professorin Amélie Wuppermann von der Ludwig-Maximilians-Universität in München mahnt in der „Apotheken Umschau“, genauer hinzuschauen: „Die Jüngeren sind natürlich quirliger. Das wird vermutlich aber als ADHS-Symptom missverstanden.“

Modekrankheit ADHS: Verordnung von Medikamenten für Kinder stark gestiegen

Ratlose Eltern, überforderte Ärzte, beklagenswerte Kinder: AD(H)S, das „Zappelphilip-Syndrom“, greift in einem Umfang um sich, der für manche Kindertherapeuten nur noch schwer nachvollziehbar ist. Im Jahr 2008 wurden in Deutschland 407000 Versicherte der gesetzlichen Krankenkassen wegen der Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung (ADHS), manchmal auch nur Aufmerksamkeits-Defizit-Störung (ADS) genannt, medikamentös behandelt.