Bei vielen Spielwaren aus Kunststoff ist die Weichmacher-Konzentration zu hoch. Diese liegt häufig nur knapp unter dem europäischen Grenzwert. Vier von 30 getesteten Produkten verstoßen gegen gültige Grenzwerte, in einem Produkt wurde gar die 300-fache Konzentration des Erlaubten gemessen. Das hat DEKRA bei einem Schadstofftest von Spielwaren aus weichem Kunststoff vor der Spielwarenmesse in Nürnberg festgestellt.

Die DEKRA Tester haben in 17 Spielzeugen eine hohe Konzentration an Weichmachern nachgewiesen. Das Ergebnis verdeutlicht, dass der Grenzwert von 0,1 Gewichtsprozent zumeist knapp eingehalten wird. Allerdings schöpfen vor allem Hersteller von Billig-Spielzeugen den rechtlichen Rahmen voll aus. Die Stoffe könnten bereits heute durch unbedenkliche Alternativen ersetzt werden, betonen Experten von DEKRA. Diese kosten derzeit aber noch ein Vielfaches.

Stoffe wie DEHP, DBP oder BBP gelten als fortpflanzungsgefährdend und sind deshalb in Europa in Babyartikeln und in Spielzeug nur bis zu einem Grenzwert von 0,1 Gewichtsprozent zugelassen. Die Verwendung der Weichmacher DINP, DIDP und DNOP ist zusätzlich in den Spielzeugen reglementiert, die von Kindern in den Mund genommen werden können.

Zwei Drittel der von DEKRA geprüften Spielwaren enthalten Schadstoffe, die voraussichtlich ab Herbst 2010 in die Liste der Stoffe aufgenommen werden, die eine Zulassung nach der europäischen Chemikalienverordnung REACH benötigen. Die DEKRA Experten erwarten aber, dass für die meisten Weichmacher wie DEHP, DBP oder BBP keine Zulassung für die Verwendung in Spielzeugen erteilt wird und die Stoffe nicht mehr verwendet werden dürfen.

Erhöhte Konzentrationen wurden nicht nur bei Produkten aus Fernost festgestellt, sondern auch bei Spielwaren, die in Deutschland produziert werden. Die Hälfte der untersuchten Spielwaren wird in Deutschland oder einem Nachbarland hergestellt, acht sind mit „Made in China“ gekennzeichnet, bei sieben Produkten war die Herkunft nicht zu bestimmen.

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