Die Infektionskrankheiten Hepatitis B und C zählen zu den häufigsten Viruserkrankungen weltweit. An einer chronischen Virushepatitis leidet bereits jeder zwölfte Mensch, allein in Deutschland sind bis zu eine Million Menschen betroffen. Unbehandelt können beide Erkrankungen zu gefährlichen Spätfolgen wie Zirrhose und Leberkrebs führen. Unter dem Motto „Das ist Hepatitis…“ ruft die Deutsche Leberhilfe e.V. anlässlich des Welt-Hepatitis-Tages auch in diesem Jahr Politik, Mediziner und die Bevölkerung dazu auf, aktiv zu werden und Solidarität mit Erkrankten zu zeigen.

„Viele Betroffene werden leider erst klinisch auffällig, wenn sie bereits an einer fortgeschrittenen Lebererkrankung leiden“, meint Prof. Claus Niederau, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Leberhilfe e.V. „Dabei könnten viele Spätfolgen verhindert werden, wenn erhöhte Leberwerte konsequent abgeklärt würden“, so Niederau. Hepatitis B und C verursachen oft keine eindeutigen Symptome. Die überwiegende Mehrzahl der Betroffenen ahnt nichts von ihrer Infektion. Es ist daher zu befürchten, dass in den kommenden Jahren immer mehr Menschen erst im Spätstadium ihrer Erkrankung mit der Diagnose Hepatitis konfrontiert werden. Die steigende Zahl der Leberkrebsfälle in Deutschland ist ein Indiz hierfür.

Wirksam behandelbar durch frühe Diagnose

Die Deutsche Leberhilfe e.V. fordert anlässlich des Welt-Hepatitis-Tages von der Bundesregierung ein stärkeres Engagement für Prävention, Früherkennung und Behandlung von Hepatitis B und C sowie die Aufnahme des Leberwertes GPT in die Vorsorgeuntersuchung Check-Up 35. Unterstützt wird diese Forderung auch von der Deutschen Leberstiftung und dem Berufsverband der niedergelassenen Gastroenterologen (bng) e.V.

Mit besseren Früherkennungsprogrammen für Hepatitis B und C kann das Risiko, Langzeitschäden zu entwickeln, deutlich gemindert werden. Denn beide Erkrankungen lassen sich erfolgreich behandeln: Hepatitis C ist heute oft heilbar, chronische Hepatitis B ist kontrollierbar.

Hepatitis auf der Agenda 2010 der Weltgesundheitsorganisation (WHO)

Nach WHO-Schätzungen sind bereits mehr als 500 Millionen Menschen weltweit chronisch mit Hepatitis B oder C infiziert. Auf der Jahreshauptversammlung wird derzeit eine Resolution geprüft, Hepatitis B und C künftig offiziell auf die WHO-Liste der am dringendsten zu bekämpfenden Infektionskrankheiten aufzunehmen. Es besteht zudem eine realistische Chance, dass die WHO künftig den Welt-Hepatitis-Tag offiziell unterstützt – eine Auszeichnung, die bisher nur acht anderen Erkrankungen zuteil wurde.

Ausführliche Informationen zum Schutz, Früherkennung und Behandlung von Virushepatitis finden auf der Webseite http://www.welthepatitistag.info/

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