Waschen, heben oder einfach nur sich unterhalten: Das gehört zum Alltag für fast eine Million Menschen in Deutschland, die einen Angehörigen pflegen. Kaum einer kann sich vorstellen, wie belastend diese Situation sein kann. Heute (12.5.2011) ist der „Tag der Pflege“, ein Tag, der ein kleines Dankeschön für die Menschen sein soll, die sich um andere kümmern. Für eine höhere Wertschätzung der häuslichen Pflege spricht sich auch Christoph Heidrich von der Unfallkasse Rheinland-Pfalz aus:

„Unsere Gesellschaft weiß oft nicht ausreichend zu schätzen, was es bedeutet, häusliche Pflege zu betreiben. Ich denke das liegt daran, dass, wer nicht selber in der Situation war, tagein tagaus für einen Angehörigen da sein zu müssen, der kann einfach nicht ermessen, was es körperlich aber auch seelisch für Folgen hat.“

Viele pflegende Angehörige kennen zum Beispiel Rückenschmerzen oder einen verspannten Nacken aus leidvoller Erfahrung. Für sie bieten die Unfallkasse Rheinland-Pfalz und die Aktion Das Sichere Haus ein Poster mit acht Ausgleichsübungen an. Die Übungen sind leicht zu erlernen. Mit einem ganz normalen Stuhl und einem Geschirrhandtuch kann man sofort loslegen, erklärt Susanne Woelk von der Aktion Das Sichere Haus:

Es gibt zum Beispiel eine gute Übung für die Brustmuskeln. Da nimmt man sich das Geschirrhandtuch, rollt es auf und greift es an beiden Enden. Dabei zeigen die Handrücken nach oben und die Ellenbogen nach außen. Dann zieht man die Schultern runter und das Handtuch ganz langsam auseinander. Diese Spannung hält man ungefähr zehn Sekunden. Das ist auf dem Poster ziemlich gut erklärt, mit Bildern, das kann man zu Hause ganz leicht nachmachen.“

Die Übungen auf dem kostenlosen Poster lassen sich leicht in den Alltag einbauen. Trotzdem ist das Training sehr wirkungsvoll, sagt Christoph Heidrich:

„Die Übungen, die dort dargestellt sind, sind bewusst so angelegt, dass sie auch für untrainierte Menschen geeignet sind. Sie sind sehr einfach, aber sehr effektiv. Beispielsweise die erste der acht Übungen bezieht sich in erster Linie auf Recken und Strecken. Das führt dazu, dass Schmerzen vorgebeugt wird oder Schmerzen gelindert werden können.“

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