Wenn es um die Gesundheit der Kinder geht, legen Eltern hohe Maßstäbe an. Das gilt auch für die Auswahl des Kinderarztes. Eine Umfrage* unter 500 Müttern mit Kindern unter vier Jahren ergab: 83 Prozent der Mütter legen bei der Auswahl des Kinderarztes Wert auf Zeit, Geduld und Freundlichkeit. 70 Prozent folgen dem guten Ruf oder Empfehlungen von Freunden und Bekannten. Die räumliche Nähe und die Möglichkeit von kurzfristigen Terminen sind rund der Hälfte der befragten Mütter wichtig.

Nur 20 Prozent der Mütter machen laut der Umfrage* die Entscheidung für oder gegen einen Kinderarzt von der Ausstattung der Praxis und den Räumlichkeiten abhängig. Eine bedeutende Rolle bei der Suche nach einem Kinderarzt spielt aber dessen fachliche Qualifikation. Hebamme Annika Neher, selbst Mutter eines zweijährigen Sohnes, kennt die Wünsche der Eltern: „Der Kinderarzt sollte auf dem aktuellen wissenschaftlichen Stand sein und Diagnosen für Laien verständlich erklären können. Außerdem sollte er sich in die Gefühle der Eltern hineinversetzen können und ihre Sorgen ernst nehmen – egal ob es um einen banalen Schnupfen, Kinderkrankheiten oder die Entwicklung des Kindes geht.“

Kinderarzt mit Impferfahrung gefragt

Von ihrer Arbeit mit Schwangeren und Müttern weiß Annika Neher, dass gerade das Thema Impfen bei Eltern viele Fragen aufwirft. Welche Impfungen sind wirklich notwendig? Wann muss ich mein Kind impfen? Wie kann ich mein Kind von der Impfung ablenken? Hier sind neben dem Kinderarzt auch Hebammen ein guter Ansprechpartner. „Während und nach der Schwangerschaft sind wir Hebammen für viele Mütter die erste Anlaufstelle“, so Neher. „Wenn die Kleinen älter werden, wenden sich Eltern mit ihren Fragen oft direkt an den Kinderarzt. Ihnen ist es wichtig, dass der Kinderarzt Erfahrung mit dem Impfen hat und sich Zeit nimmt, sie bei diesem wichtigen Thema gut zu beraten.“

Der Kinderarzt orientiert sich in der Regel an den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut. Diese rät Eltern, ihr Kind nicht nur gegen Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten, Haemophilus influenzae Typ B, Kinderlähmung und Hepatitis B impfen zu lassen, sondern auch gegen weniger bekannte Krankheiten wie Pneumokokken-Infektionen. Die ersten Impfungen sollte der Säugling bereits nach Vollendung des zweiten Lebensmonats erhalten.

Neben den Anforderungen an die fachliche Qualifikation und das Einfühlungsvermögen des Kinderarztes gaben 54 Prozent der befragten Mütter an, dass ihnen die räumliche Nähe zur Arztpraxis wichtig ist. 50 Prozent nannten die Möglichkeit von kurzfristigen Terminen als ein Auswahlkriterium. „Eltern sollten darauf achten, dass die Praxen gut organisiert sind. Im Ernstfall will niemand mit seinem kranken und quengelnden Kind stundenlang im Wartezimmer sitzen“, rät Hebamme Annika Neher.

* TNS Emnid Umfrage unter 500 Müttern mit Kindern unter 4 Jahren, April 2013.

Checkliste Kinderarzt

Die Checkliste bietet Eltern eine Orientierung bei der Entscheidung 
für den passenden Kinderarzt. 
o Fachliche Kompetenz 
o Einfühlvermögen, Geduld und Freundlichkeit des Praxispersonals 
o Angemessener Umgang mit Kindern 
o Der Arzt kann komplexe Sachverhalte verständlich erklären 
o Gute zeitliche Erreichbarkeit 
o Freundliche Atmosphäre in der Praxis 
o Professionelle Ausstattung der Räume 
o Sauberes Wartezimmer mit Spielecke 
o Bei Bedarf: Spezialisierung

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