Bei fast jeder zweiten Anwendung von Ohrentropfen treten arzneimittelbezogene Probleme auf. „Wer Ohrentropfen braucht, sollte sich deshalb beim Apotheker Tipps zur richtigen Anwendung holen“, rät Erika Fink, Präsidentin der Bundesapothekerkammer. Gelangt eine kalte Flüssigkeit ins Ohr, kann das zu Schmerzen oder Schwindel führen. Ohrentropfen deshalb vor der Anwendung in der Hand oder Hosentasche auf Körpertemperatur anwärmen. Beim Einträufeln die Ohrmuschel beim Erwachsenen leicht nach hinten und oben ziehen, beim Säugling und Kleinkind nach hinten und unten. Das gleicht die Krümmung des Gehörgangs aus.

Ohrentropfen sind in der Regel nur bei einem intakten Trommelfell sinnvoll. Ein defektes Trommelfell kann der Patient an einem zischenden Geräusch erkennen, wenn er sich die Nase zuhält und dann wie beim Schnäuzen bläst. Beim Verdacht auf ein verletztes Trommelfell unbedingt zum Arzt gehen! Arznei- oder Hilfsstoffe, die durch ein Loch im Trommelfell in das Mittelohr gelangen, können dort schädlich sein. Fink: „Das Ohr reinigt sich von selbst. Auf Wattestäbchen besser verzichten, denn sie können das Trommelfell verletzen oder den Ohrenschmalz tiefer in den Gehörgang schieben.“

Ohrentropfen sind oft relativ zähflüssig. Damit sie bis auf den Grund des Gehörgangs fließen, den Kopf für einige Minuten auf die Seite neigen. Bei Kindern werden Ohrentropfen am besten im Liegen angewendet. Wenn nötig, den Gehörgang anschließend locker mit Watte oder Mull verschließen. Ein kompakter Pfropf hingegen kann die Besiedelung mit Bakterien oder Pilzen begünstigen. Einmal geöffnete Ohrentropfen in Mehrdosenbehältnissen sollten meist innerhalb von vier Wochen aufgebraucht werden.

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