Rund 54 Millionen Deutsche leiden zeitweise oder chronisch unter Kopfschmerzen. Das Magazin Reader’s Digest geht in seiner September-Ausgabe der Volkskrankheit auf den Grund, analysiert Ursachen und gibt Tipps, was man zur Vorbeugung und zur Behandlung tun kann. Nur selten gibt es eine einzige Ursache für die stechenden oder hämmernden Schmerzen im Kopf. „Es müssen immer mehrere Faktoren zusammenkommen, damit Kopfschmerz oder Migräne entsteht“, sagt Dr. Jan Brand, Leiter der Migräneklinik Königstein in Hessen, und betont: „Deshalb gibt es auch nicht die eine Therapie, die jedem hilft.“ Ein wichtiger Tipp daher des Magazins: Wer häufiger Kopfschmerzen hat, sollte bestimmte Daten in einem Kopfschmerzkalender notieren. Das erleichtert dem Arzt die Diagnose und kann helfen, Ursachen und Auslöser der Beschwerden zu entdecken. Den Kopfschmerzkalender gibt es zum Herunterladen unter www.dmkg.de/patienten.

Die Experten sind sich einig, dass es rund 200 verschiedene Formen von Kopfschmerzen gibt. In 90 Prozent der Fälle leiden die Betroffenen unter einer der beiden häufigsten Formen: Spannungskopfschmerzen und Migräne.

„Spannungskopfschmerz ist häufig seelisch bedingt“, erklärt Brand. Und die Hälfte aller Patienten mit dieser Art Kopfschmerzen hat auch Muskelverspannungen – aber die sind nicht notwendigerweise Ursache des Leidens, sondern könnten Folge des Schmerzes sein. Wenn diese Art von Kopfschmerzen eher selten auftritt, können schmerz- und entzündungshemmende Mittel wie Acetylsalicylsäure (ASS), Ibuprofen, Naproxen sowie die Wirkstoffkombination aus Paracetamol, Koffein und ASS Linderung bringen. Manchen Betroffenen hilft auch das Auftupfen von ätherischem Pfefferminzöl auf Stirn und Schläfen.

Sollte der Spannungskopfschmerz öfter auftreten und chronisch werden, ist der Besuch eines Arztes ratsam. Zugleich empfehlen Mediziner, die eigenen Lebensbedingungen kritisch zu überprüfen und möglicherweise zu korrigieren. Dazu gehören eine bessere Stressbewältigung, Ausdauersport, Muskelentspannung, sowie die Einnahme von B-Vitaminen und Coenzym Q10. Studien zufolge ist eine Kombination aus Medikamenten und Verhaltenstraining effektiver als eine reine Medikamententherapie.

Als besonders hartnäckig gilt Migräne. Meist tritt der Schmerz nur in einer Kopfhälfte auf und verstärkt sich durch körperliche Aktivitäten. Manche Betroffenen klagen über Übelkeit und Erbrechen, andere werden lichtempfindlich und können sich nur noch in abgedunkelten Räumen aufhalten. Bei rund 15 Prozent der Patienten beginnt der Migräne-Anfall mit Sehstörungen, bei denen die Betroffenen trotz geschlossener Augen Lichtblitze oder Flimmerbilder sehen.

Als Auslöser für Migräne kommen unter anderem Hormonschwankungen, Änderungen im Schlaf-Wach-Rhythmus, Ruhephasen nach Stress, Rotweinkonsum und Flüssigkeitsmangel in Frage. Auch der Eiweißstoff Histamin scheint eine Rolle zu spielen. „Bei 30 bis 40 Prozent unserer Patienten ist Histamin an der Migräne beteiligt“, berichtet Schmerzexperte Brand in der neuen Ausgabe von Reader’s Digest und verweist darauf, dass Histamin in zahlreichen Lebensmitteln wie Fischkonserven, Parmesankäse und Rotwein enthalten ist. Sein Rat lautet deshalb: „Wer feststellt, dass er empfindlich auf histaminhaltige Nahrungsmittel reagiert, sollte sie meiden.“

Bei häufigen Migräneattacken zählen Triptane zu den wirksamsten Medikamenten. Ergänzend verweisen Patienten auf gute Erfahrungen mit dem so genannten Medi-Taping – einer in Deutschland seit rund zehn Jahren angewandten, aber noch nicht durch Studien abgesicherten Methode. Dabei werden elastische Pflaster auf Nacken-, Hals- und Schulterbereich geklebt.

Was viele Betroffene nicht wissen: Mancher vermeintliche Migränepatient leidet in Wirklichkeit unter Clusterkopfschmerz. Er kann in mehreren Attacken pro Tag auftreten. Im Unterschied zur Migräne wechselt der Clusterkopfschmerz nie die Seite. Vielfach ist das Auge auf der schmerzenden Kopfseite gerötet und tränt, das Lid scheint zu hängen, die Nase läuft oder ist auf der schmerzenden Seite verstopft. Experten vermuten die Ursache für diese Art des Kopfschmerzes in einer Reizung des Trigeminusnervs, die zu Störungen im Hirnstoffwechsel und Hormonhaushalt führt. 60 Prozent der Betroffenen hilft die Inhalation von reinem Sauerstoff oder die Einnahme spezieller Antihistamine.

Das Magazin Readers Digest erklärt in seiner neuen Ausgabe nicht nur die unterschiedlichen Kopfschmerzarten, sondern veröffentlicht auch zahlreiche Kontaktadressen für Betroffene. Für weitere Informationen zu diesem Reader’s Digest-Thema stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Die September-Ausgabe von Reader’s Digest Deutschland ist ab sofort an zentralen Kiosken erhältlich.

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