Der emeritierte Professor Dr. Jürgen Frölich, Hannover, hat mit seinen Behauptungen in einer Sendung des ZDF vom Donnerstag tausende Patientinnen und Patienten verunsichert. Die vom ihm behauptete Wechselwirkung zwischen den beiden Wirkstoffen Metoprolol und Ranitidin tritt nachweislich nicht auf.

„Die korrekten Informationen wären leicht verfügbar gewesen. Allerdings hätte man dafür eine zweite Meinung einholen müssen“, sagt Heinz-Günter Wolf, Präsident der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände. „Es ist unverantwortlich, wenn mit solchen Falschinformationen Patienten verunsichert und deren Vertrauen in die Apotheke zerstört wird.“

Frölich bemängelte auf der Basis seiner falschen Behauptungen nicht nur die fehlenden Hinweise der Apotheker, sondern sogar das Arzneimittel-Informationssystem der Apotheken, dass die vermeintliche Wechselwirkung nicht angezeigt habe. Nicht erwähnt wurde, dass die Testkäufe bereits 2008 durchgeführt wurden. Der NDR hatte seinerzeit angesichts der falschen Behauptungen und nach einem Gespräch mit der zuständigen Landesapothekerkammer auf die Veröffentlichung verzichtet. Im aktuellen ZDF-Beitrag wurde keine Stellungnahme einer Apothekerkammer gezeigt. Stattdessen wurde behauptet, das Migränemittel Formigran® sei in Drogerien erhältlich. Das ist falsch. Und, anders als von Frölich dargestellt, sind nicht 8.000, sondern nach Angaben des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte rund 60.000 Medikamente in Deutschland verkehrsfähig. Und es gibt nicht 19.000, sondern 21.570 Apotheken.

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