Nach 6 Monaten Gesundheitsfonds zieht die DEUTSCHE BKK Bilanz: Technik und Administration des Fonds funktionieren sehr gut. Die derzeitige Konstruktion birgt jedoch Unwägbarkeiten und Risiken für die Krankenkassen, die eine vorausschauende Kalkulation erschweren. Auch der erhoffte Wettbewerb um Leistungen blieb bislang aus.

Erst Ende 2010 wird endgültig klar sein, ob eine Kasse für 2009 schwarze oder rote Zahlen schreibt. „Wir sind momentan im Blindflug und kalkulieren auf der Basis von Prognosen mit erheblichen Spielräumen nach oben und unten. Krankenkassen können aber ab 2010 sehr leicht in die Insolvenz schlittern. Da schüttelt jeder Wirtschaftsexperte den Kopf“, sagt Vorstandsvorsitzender Achim Kolanoski.

Laut Kolanoski sind diese Unwägbarkeiten auch der Grund, warum der von der Politik erhoffte Wettbewerb um bessere Leistungen bislang ausblieb. „Wir würden sehr gern noch stärker in neue Leistungen und Versorgungskonzepte für unsere Versicherten investieren, aber die Lage ist momentan zu unsicher“, erklärt Kolanoski. Oberstes Ziel der meisten Krankenkassen sei es jetzt, einen Zusatzbeitrag so lange wie möglich zu vermeiden. Innovationen, die sich erst später finanziell lohnen, kämen dadurch zu kurz.

Positiv ist, dass der Gesundheitsfonds in der Wirtschaftskrise als Schutzschirm funktioniert. Laut Gesetz muss er 100 Prozent der Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung decken – auch wenn durch steigende Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit weniger Beiträge vorhanden sind. Nachbesserungsbedarf sieht Kolanoski auch für den Morbi-RSA als Voraussetzung für eine hochwertige Versorgung chronisch Kranker und für einen fairen Wettbewerb der Kassen.

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