Kartoffeln schälen, Kaffee oder Nudeln kochen, Tomaten schneiden – bei diesen alltäglichen Küchenarbeiten passieren pro Jahr rund 180.000 Unfälle mit zum Teil schweren Folgen wie tiefen Schnittwunden und schweren Verbrühungen. Darauf weist die Aktion Das Sichere Haus (DSH), Hamburg, hin. „Mangelnde Konzentration und Unaufmerksamkeit sind die Hauptgründe für diese Unfälle, die fatalerweise gerade deshalb passieren, weil wir jeden Handgriff schon tausend Mal gemacht haben und ihn im Schlaf beherrschen: Da bleiben Konzentration und Umsicht oft auf der Strecke“, sagt DSH-Geschäftsführerin Dr. Susanne Woelk.

Besonders bitter ist ein schwerer Haushaltsunfall für Kinder. Nach Angaben der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin, Tübingen, verbrühen sich pro Jahr in Deutschland 7.000 Kinder. 3.000 von ihnen leiden ihr Leben lang unter den Folgen.

Verbrühungen verhindern:

- Töpfe oder den Wasserkocher so öffnen, dass der Deckel vom Körper 
und speziell vom Gesicht abgewendet ist.
- Eher auf den hinteren Platten kochen und Stiele von Pfannen und 
Töpfen nach hinten drehen. Viele Kleinkinder erleiden schwerste 
Verbrühungen, weil sie nach dem Stiel greifen und daran die 
Kochgefäße mit den heißen Flüssigkeiten zu sich herunterziehen.
- Topflappen und Küchenhandschuhe benutzen
- Wenn Kinder im Haushalt leben, den Herd mit einem Sicherheitsgitter
ausstatten.
- Die elektrische Zuleitung von Wasserkochern, Kaffeemaschinen und 
Fritteusen so legen, dass die Geräte daran nicht heruntergerissen 
werden können.
- Wenn Kleinkinder im Haushalt leben, auf eine Tischdecke verzichten.
Ein Kind, das an der Tischrecke zieht, kann sich an heißem Kaffee 
oder Tee verbrühen.

Erste Hilfe bei kleinen Verbrühungen:

- Den Verletzten beruhigen.
- Verbrühte Körperstelle unter fließendem, nicht zu kaltem Wasser 15 
bis 20 Minuten kühlen.
- Kleine Verbrühungen an der Luft heilen lassen, nicht mit einem 
Pflaster abdecken.
- Bei großflächigen Verbrühungen sofort den Notruf 112 wählen.

Schnittverletzungen vermeiden:

- Nur mit scharfem Messer arbeiten - mit einem stumpfen Messer kann 
man leicht abrutschen: hohes Verletzungsrisiko!
- Messer sind in einem Messerblock oder, in der passenden 
Schutzhülle, in einer Schublade sicher aufbewahrt.
- Ein feuchtes, unter das Schneidbrett gelegtes Geschirrhandtuch 
sorgt dafür, dass nichts wegrutscht.
- In der Spülmaschine stehen Messer und Gabeln mit der Spitze nach 
unten im  Besteckkorb.
- Zerbrochenes Glas am besten mit Besen, Kehrschaufel und Handfeger 
aufkehren, nicht mit einem Lappen, denn darin können sich winzige 
Glassplitter verfangen, die schmerzhafte Schnittverletzungen 
verursachen.

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